Alpenbockkäfer

ÖKOTEAM/FRIESS

Vom Leben der Natur

Prachtstück und Rarität - der Alpenbockkäfer

Eine bedrohte Schönheit.
Der Biologe Thomas Frieß über den Alpenbockkäfer.
Teil 4: Bestandsrückgang und neue Verbreitung

Der Alpenbockkäfer gilt als eines der schönsten Insekten Mitteleuropas. Sein länglicher, bis zu vier Zentimeter messender Körper ist gräulich bis himmelblau gefärbt, mit schwarzen, weiß umrandeten Flecken. Er besitzt sehr lange Fühler, die beim Männchen das doppelte der Körpergröße erreichen können.

Leider ist der Alpenbockkäfer in heimischen Wäldern nur mehr selten anzutreffen. Er benötigt für seine Entwicklung trocken verwitterndes Laubholz. Typischerweise handelt es sich dabei um die toten Stämme mächtiger Buchen. Diese müssen gut besonnt sein, damit das Holz nicht von Pilzen zersetzt wird, und die Larven genügend Wärme abbekommen. Da Holz nicht sehr nährstoffreich ist, benötigen die Tiere zwei bis sechs Jahre für ihre Entwicklungen.

Derartige Bedingungen findet der Käfer fast nur mehr in Schutzgebieten oder in sehr unwegsamen, felsigen Resthabitaten. Seit langem gilt der Alpenbockkäfer daher als stark bedrohte Flagship-Art. In den letzten 15 Jahren konnte jedoch eine Ausweitung des Lebensraums beobachtet werden. Der Käfer ist von den Bergwäldern ins Tiefland gewandert und hat sich dort auch neue Baumarten wie Rosskastanie, Robinie, Linde und Esche erschlossen.

Service

Mag. Dr. Thomas Frieß
Ökoteam - Institut für Tierökologie und Naturraumplanung OG
Graz


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