Ö1 Kunstsonntag: Überblick

Symptome und Nebenwirkungen

Ein Virus hat sich in die Fugen des heutigen Kunstsonntags eingeschlichen: das Radiokunstprojekt "H5N1" des Duos Nerve Theory.

Das Radiovirus "H5N1" wurde von den Künstlern Bernhard Loibner und Tom Sherman 2006 in die Welt gesetzt. Benannt war es nach der Vogelgrippe; inspiriert war es von deren medialen Ausformungen und gesellschaftlichen Auswirkungen. Die einzelnen Stücke, so Bernhard Loibner rückblickend, kann man als radiophonen Virus betrachten, der damals über das Ö1 Kunstradio verbreitet wurde und sich in den Köpfen der Hörerinnen und Hörer festsetzt. Auch der heutige Kunstsonntag ist ein Wirt; historische "H5N1"-Folgen mit heute virulenten Themen, wie Überwachung oder Biosicherheit, sind zwischen den einzelnen Sendungen zu hören.

In den Tonspuren gibt es ein Portrait der Nobelpreisträgerin Nelly Sachs, deren Todestag sich am 12. Mai zum 50. Mal jährt. Den wichtigsten Teil ihres literarischen Werkes schuf die 1891 in Berlin geborene Schriftstellerin und Lyrikerin in der Nachkriegszeit. Ihr Werk beginnt mit der Shoah, die sie im schwedischen Exil überlebte.

Außerdem auf dem Programm: das Album "Summit" von Astor Piazzolla und Gerry Mulligan in den Milestones; und im Anschluss die Neuen Texte mit der im Kanaltal zwischen Österreich, Italien und Slowenien angesiedelte Erzählung "Bruchstücke" von Ursula Wiegele.

Der Zeitton-extended ab 22:05 Uhr blickt zurück auf die 35-jährige Geschichte des Klangforum Wien. Und Gerald Preinfalk, eines von 24 Mitgliedern dieses Solistenensembles, tritt zu Beginn des Kunstsonntagabends in der Ö1 Radiosession auf - allerdings mit einem anderen Musikprojekt, dem Trio GeoGeMa.

Service

"H5N1 - there is no privacy at the speed of light"

Sendereihe

Gestaltung

  • Anna Soucek