Lungenscan

APA/AFP/KENZO TRIBOUILLARD

Radiokolleg - Lunge und Atem

Ein lebenswichtiges Zusammenspiel (1). Gestaltung: Nikolaus Scholz

Wenn das Coronavirus wütet, dann ist besonders unsere Lunge gefährdet, steht diese doch in ständigem Kontakt mit Millionen kleinster Staub- und Viruspartikel aus der Umwelt. Diese Mikropartikel dringen nahezu ungefiltert über die Bronchien in die feinen Verästelungen der Lunge vor, in denen der Sauerstoff aus der Luft ins Blut übergeht. Nimmt der Mensch Atemluft auf, die mit bösartigen Keimen oder Viren angereichert ist, können damit schwere Lungenkrankheiten auslöst werden. So auch im Falle des Coronavirus Sars-CoV-2, das zu Lungenentzündung, Atemnot und in besonders schweren Fällen - meist in Verbindung mit Vorerkrankungen oder multiplen Organschäden - zum Tod führen kann.

Die Lunge - eines unserer leistungsstärksten Organe - versorgt den Körper mit lebenswichtigem Sauerstoff, ohne den das Gehirn maximal nur zwölf Minuten überleben kann. Die beiden Lungenhälften - von unterschiedlicher Form und Größe - haben keine eigene Muskulatur, und sind daher von den Muskeln des Zwerchfells, jenen zwischen den Rippen, jenen des Bauches und des Halses abhängig. Das Zwerchfell - ein konischer Muskel, der unterhalb der Lunge sitzt - übernimmt dabei den Großteil der Atemarbeit. Wenn es kontrahiert, bewegt es sich nach unten, dehnt die Brusthöhle aus und erhöht die Lungenkapazität.

Der Mensch macht etwa 6 Millionen Atemzüge pro Jahr, das entspricht einer täglichen Atemluft von etwa 10-20.000 Liter, die wir automatisch ein- und ausatmen. Die primäre Rolle der Lunge besteht darin, Luft aus der Atmosphäre zu holen und lebensspendenden Sauerstoff in den Blutkreislauf befördern. In den feinsten Verästelungen der Lunge arbeiten die Lungenbläschen am lückenlosen Transport der Atemgase. Auf einer Fläche, die aufgefaltet etwa 75 m² entspricht, wird wie am Fließband Sauerstoff ans Blut abgegeben und Kohlendioxid aus dem Körper abtransportiert. In jeder Minute fließen dabei fünf bis sechs Liter Blut durch die Lunge.

Oft machen Sportler schlapp, weil die Atemmuskulatur aufgegeben hat, obwohl die Beine noch laufen könnten. Wenn das am Atmen beteiligte Zwerchfell ermüdet, vermindert ein Reflex des Nervensystems den Blutfluss in den Beinen - eine eingebaute Notbremse, die vor Sauerstoffmangel schützt. Nur wer seine Lunge und Atemmuskulatur fit hält, kann laufen, soweit ihn die Beine tragen. Wer beide aktiv trainiert, kann ihre Leistung um bis zu 300 % steigern.

Service

BÜCHER:

Dr.med. Kai-Michael Beeh, Die atemberaubende Welt der Lunge (Heyne)

Wilfried Ehrmann, Handbuch der Atemtherapie (Param Verlag, 2004)

Wilfried Ehrmann, Köherentes Atmen (Tao Verlag, 2016)


LINKS:

Cardiomed
Sportmediziner.at
Ordinationsgemeinschaft Ocenasek - Tauchmedizin
Aereon
Salzburger Landeskliniken
Ordination Freiatmen
Atemenergie
atman
Kohärentes Atmen


Kostenfreie Podcasts:
Radiokolleg - XML
Radiokolleg - iTunes

Sendereihe

Gestaltung

Übersicht