Ein Band mit der Auschrift: "Crime Scene do not cross" ist vor dem Tatort gespannt.

AFP/ORLANDO SIERRA

Dimensionen

Lynchjustiz

Tödlicher Mob
Von Antje Stiebitz

Mehr als 4.400 Menschen sollen in den USA zwischen 1877 und 1955 Lynchmorden zum Opfer gefallen sein, vor allem in den Südstaaten. Aber Lynchjustiz durch wütende Mobs gibt es überall und immer noch. Ob es gelynchte Muslime in Indien sind, Afroamerikaner in den USA oder Opfer von rechter oder linker Gewalt in Deutschland: Immer fallen die Opfer von Lynchjustiz aus dem Schutzraster des Staates heraus.

Entweder, weil Politik, Polizei oder Rechtsystem selbst Interesse an den Morden haben. Oder weil die staatlichen Organe zu wenig präsent oder zu schwach sind, um ihren Bürgern den notwendigen Schutz zu gewähren. Lynchjustiz bedeutet immer Staatsversagen.

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