Kniereflex wird geprüft

APA/HELMUT FOHRINGER

Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Echte Männer können alles - außer zum Arzt gehen

Es ist ein Klischee, das leider stimmt: Männer gehen seltener zum Arzt, noch seltener zur Vorsorgeuntersuchung (nur ca. 21 Prozent).
Der geschwollene Ellenbogen? Wird schon wieder weggehen! Ein starkes Ziehen im Hodenbereich? Wird ja nicht so schlimm sein!
Echte Männer kennen eben keinen Schmerz. Das tradierte Rollenbild kann aber schnell zum Verhängnis werden, wie die aktuellen Zahlen beweisen: Bereits jeder vierte Mann leidet an Ejakulationsproblemen. Brustkrebs und Burnout sind auf dem Vormarsch und selbst echte Kerle sind von Diabetes Typ 2 oder Schlaganfällen häufiger betroffen als Frauen.
Die Angst vor einer schlimmen Diagnose ist auch einer der Gründe, warum Männer Vorsorge-Muffel sind. Zudem wird von den Jungs der Körper quasi als funktionierende Maschine wahrgenommen. Während die Hartgesottenen Auto oder Motorrad jährlich zum "Pickerl" bringen, haben sie - laut eigener Aussage - für einen möglicherweise lebensrettenden Arztbesuch schlicht "keine Zeit".
Bis sie von ihren Frauen in die Sprechstunde "geschickt" werden. Auch nicht gerade männlich, oder?!
Andreas Maurer hat sich mit Medizinern und anderen Männern über dieses Phänomen unterhalten.

Kraftkammer für die Atemmuskeln - Lungenrehabilitation nach einer Covid-19 Erkrankung

In Österreich sind bisher etwas mehr als 18.000 Personen an COVID-19 erkrankt. Die meisten haben die Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus zum Glück gut überstanden. Dennoch gibt es einige Personen, deren Lunge beträchtlich in Mitleidenschaft gezogen wurde, etwa durch eine schwere Form einer Entzündung oder auch durch die künstliche Beatmung auf einer Intensivstation. Schließlich hat das Beatmungsgerät in dieser Zeit der Atemmuskulatur die Arbeit abgenommen, sodass diese geschwächt und verkümmert ist.
Für die Betroffenen gibt es die Möglichkeit, eine Lungen-Rehabilitation in Anspruch zu nehmen. Patientinnen und Patienten, die nach überstandener Erkrankung noch rekonvaleszent sind, können in einem 3-wöchigen stationären Aufenthalt wieder zur vollständigen Genesung gebracht werden. Wie in einem Fitness-Center müssen die einzelnen Atemmuskeln gezielt gekräftigt werden. Speziell ausgebildete Physiotherapeutinnen und -therapeuten machen Krafttraining für Zwerchfell und Co.
So sorgt ein interdisziplinäres Team dafür, dass die letzten Schäden, die das Coronavirus in der Lunge angerichtet hat, beseitigt werden.
Ein Beitrag von Ronny Tekal.

Service

Interviewpartner zum Thema Gesundheitsmuffel Mann:

Prof. Dr. Michael Eisenmenger, Facharzt für Urologie und Andrologie
Billrothstraße 49a/ Top 6
1190 Wien
E-Mail
Homepage

Dr. Marc Nairz-Federspiel, Psychiater und Psychotherapeut
Herrengasse 6-8/ Stiege 7 Tür 8
1010 Wien
E-Mail
Homepage

Weiterführende Links:
Serie: Männer-Gesundheit (Focus 2018)
Geht ein Mann zum Arzt. (beziehungsweise 2020)
Warum Männer Arztbesuche meiden (kurier 2016)
Warum Männer nicht zum Arzt gehen - und warum das schlecht ist (FAZ Podcast 2019)
Männer drücken sich häufiger vor Arztbesuch (Ärzteblatt 2018)

Weiterführende Literatur:
Tom Falkenstein: Hochsensible Männer: Mit Feingefühl zur eigenen Stärke (Junfermann Verlag; 2017)

Nicole Staudinger: Männer sind auch nur Menschen. Warum es hilft, sie hin und wieder daran zu erinnern. (Knaur TB; 2020)

Jürgen PanneK/Gerhard Bleul: Homöapathie in der Männermedizin: Urologische Fälle - Materia medica (Urban & Fischer Verlag: 2019)


Interviewpartner zum Thema Covid-Reha:

Dr. Stefan Kaltenegger, Facharzt für Pulmologie
Optimamed Rehabilitationszentrum "Raxblick"
Oberland 2-4
A-2654 Prein an der Rax
T +43/)2665 241-0
E-Mail
Homepage

Andreas Mühlbacher
Lungen-Physiotherapeut
REHA Zentrum Münster
Gröben 700
A-6232 Münster
Tel.: +43/53 37 20004
Homepage

Links:
Österreichische Gesellschaft für Pneumologie
Bundesverband der PhysiotherapeutInnen Österreichs
Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie zur pneumologischen rehabilitation bei COVID-19 (DGP 2020)
Lungen-Reha nach COVID-19 (Dt. Lungeninformationsdienst)
Mögliche Langzeitfolgen der COVID-19-Erkrankung (BR 2020)

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