Gikomba-Markt

AFP/SIMON MAINA

Dimensionen

Informelle Ökonomie

Leben und arbeiten in der Schattenwirtschaft
Von Caspar Dohmen

Der Gikomba-Markt in Kenias Hauptstadt Nairobi ist der größte Markt für Second-Hand-Bekleidung in Ostafrika. Die Händler werden der sogenannten informellen Wirtschaft zugerechnet, also jener Ökonomie, die praktisch keiner staatlichen Regulierung unterliegt. Ihr Einkommen reicht oft nur für ein Leben auf Subsistenzniveau. Sie zahlen weder Steuern noch Sozialabgaben. Arbeits- und Sicherheitsstandards gelten hier nicht und gehandelt wird oft gefälschte Markenkleidung.

Der Staat setzt hier keine Rahmenbedingungen und bekämpft das illegale Tun, oft allerdings halbherzig. Das erzeugt erhebliche Unsicherheit für die Menschen. Laut Internationaler Arbeitsorganisation arbeiten im weltweiten Schnitt heute 61 von hundert Erwerbstätigen in der informellen Ökonomie, in Afrika 85, in Asien 68, in Amerika 40 und in Europa und Zentralasien gut 25. Neue Inseln dieser informellen Ökonomie wachsen mittlerweile auch in reichen Industrieländern, wie die Sweatshops in Italien, England oder Argentinien.

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