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Radiokolleg - Techno, Clubs und Remmidemmi
Die Szene in Italien (4). Gestaltung: Christina Höfferer
30. Juli 2020, 09:45
Für die junge Szene in Italien bedeutet die Corona Krise einen gravierenden Einschnitt in das soziale Leben. Der totale Lockdown brachte ein Ausgangsverbot und ungewisse Situationen für das Weiterleben der Clubs, DJanes und DJs, und die absolute Streichung des Spaßfaktors für Club-Afficionados.
Losgegangen ist es in Italien mit dem Tecno mit den legendären DJs Lory D und Anibaldi. Dystopisch und obsessiv sind die Klänge, die die beiden Anfang der 1990er auf den Dancefloor bringen. Und los gingen die Raves. Lory D brachte Raves nach Rom. Der "suono di Roma", Klang von Rom war geboren. Mit Max Durante und den D´Arcangelo, Derrick May, Prodigy, Joey Beltram und Aphex Twin wurde Rom zur Tecno-Stadt. Am Ende der Aufbauphase steht die Besetzung der Fintech, einer riesigen ehemaligen Fabrik in Castel Romano, die zur permanenten autonomen Zone erklärt wurde. Erst in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre verbreitete sich die Rave-Bewegung auch in andere große italienische Städte.
Wie geht heute die großteils autonome Szene von Mailand bis Palermo mit dem epidemiebedingten Einschnitt um? Was sind die Wurzeln des südlichen Tanzens bis die Vögel zwitschern? Wie geht es weiter? Die Szene fand ihren Zufluchtsort im Netz. Hausparties der Musik finden jetzt im Internet statt. Sie geben Halt in der Krise, doch aus der Krise will Neues geboren werden. Clubkultur ist ein Lebensmittel. Die Venues sind geschlossen, sie denken an die Zukunft und ans Überleben.
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- Christina Höfferer