Wanderer am Dachstein

APA/BARBARA GINDL

Punkt eins

Stau auf der Alm

Was war in diesem Sommer auf den österreichischen Bergen los?
Gäste: Christina Schwann, Ökologin und Expertin für sanften Tourismus &
Oberst Hans Ebner, Chef der Alpinpolizei (BMI) und Mitglied des Kuratoriums für alpine Sicherheit.
Moderation: Elisabeth Scharang.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79
E-Mails an punkteins(at)orf.at

"Was wir heuer sehen: dass viele Menschen in die Berge gehen, die keine Ahnung von diesem Umfeld haben", sagt die Ökologin Christina Schwann.

Bergsteigen ist zum Breitensport geworden und die alpinen Landschaften mancherorts zum Hotspot für inszenierte Fotos spektakulärer Berg- und Seekulissen, die InfluencerInnen im Internet mit großer Breitenwirksamkeit posten. "Das führt zu einem Massenansturm, der in den betroffenen Regionen nicht mehr bewältigt werden kann", erklärt Christina Schwann die Folgen dieses Phänomens.

Als Ökologin und Expertin für sanften Tourismus hat die Tirolerin den Touristenstrom in die heimischen Berge in diesem Sommer mit Sorge beobachtet. "Am freien Zugang in die Berge für alle darf nicht gerüttelt werden. Aber wenn diese Freiheit zu viel wird für die Natur und für die einheimische Bevölkerung, dann sind wir gefordert, uns Konzepte zu überlegen."

Welche Probleme die ungelenkten Massen an TouristInnen verursachen können, davon weiß auch Hans Ebner ein Lied zu singen. Als Chef der Alpinpolizei hat der Bergführer und Alpinpolizist mit den zahlreichen illegalen Wildcampern und den vermehrten Rettungseinsätzen in dieser Saison zu tun. "Wobei wir gegen die Stigmatisierung von Menschen sind, die in Bergnot geraten und einen Notruf absetzen. Dafür ist die Bergrettung schließlich da; und niemand begibt sich aus Jux in Gefahr", sagt Oberst Hans Ebner. Alleine in Tirol sind 16 Hubschrauber im Rettungseinsatz, auch das ist Teil der Tourismusindustrie.

Wie sieht die Unfallstatistik dieses Sommers aus? Wie viele Menschen verträgt die Natur? Wo entstehen im Natur- und Kulturraum Berg Konflikte zwischen Naturschutz und Tourismus; und gibt es Lenkungskonzepte, die eine konstruktive Brücke bauen können?

"Was man kennt, das schützt man. Also müssen wir den Menschen, die die Berge entdecken wollen, erklären, wie das geht: wie liest man eine Karte, wie plant man eine Bergtour und warum darf man Wild- und Weidetiere weder füttern noch streicheln", sagt Tourismusexpertin Christina Schwann. "Die Alm ist keine Freizeitwiese, sie ist ein Lebens- und Kulturraum, in der ich mich als Gast bewege."

Christina Schwann und Hans Ebner sind Diskussionsgäste von Elisabeth Scharang und die Hörerinnen und Hörer von Punkt eins sind wie immer herzlich eingeladen, sich an der Sendung zu beteiligen: unter 0800 22 69 79 kostenlos aus ganz Österreich oder schriftlich per E-Mail an punkteins(at)orf.at

Welche Erfahrungen haben Sie heuer auf den österreichischen Wanderwegen und den Klettersteigen gemacht? Brauchen wir mehr Regeln für die Begegnungszone Berg; und als Konsequenz strengere Kontrollen? Leben Sie in einer alpinen Tourismusregion?

Sendereihe

Playlist

Untertitel: Quadrat:sch | Stubenmusic
Titel: Amelie
Ausführende: Quadrat:sch | Stubenmusic
Länge: 02:48 min
Label: Col Legno

Untertitel: Alpin Dweller
Titel: The Owls
Ausführende: Alpin Dweller
Länge: 03:43 min
Label: Recordbag

Untertitel: Knödel
Titel: Wörgl, wunderbar
Ausführende: Knödel
Länge: 02:37 min
Label: Col Legno

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