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Dimensionen
Me Too im Barock
Die mutige Malerin Artemisia Gentileschi
Von Christina Höfferer
19. Oktober 2020, 19:05
Artemisia Gentileschis Leben spielte sich zwischen Rom, Florenz, Venedig, Neapel und London ab. Die 1593 geborene Künstlerin war eine mehrfache Ausnahmeerscheinung im damaligen Europa. Den Maler Agostino Tassi brachte sie wegen Vergewaltigung vor Gericht. Die Prozessakten befinden sich heute im Archivio di Stato in Rom. Dort ist nachzulesen, wie Gentileschi den sexuellen Übergriff beschreibt und anschließend gefoltert wird, um die Wahrhaftigkeit ihrer Aussage zu überprüfen: Tassi wird verurteilt, nach dem Prozess muss Gentileschi allerdings nach Florenz umziehen.
Dort bringt sie sich selbst Lesen und Schreiben bei und wird eine erfolgreiche Malerin. Artemisia malt Themen, die traditionell männlichen Künstlern und dem männlichen Blick vorbehalten sind. Berühmt wird sie für ihre starken Frauengestalten, die gleichzeitig Verletzlichkeit ausstrahlen, darunter Kleopatra und Lukrezia. Die National Gallery in London widmet der emanzipierten Malerin nun eine Einzelausstellung.
Service
Service:
Julia Lajta-Novak, Elise Richter Fellow an der Universität Wien
Michele Di Sivo, Vizedirektor Staatsarchiv Rom
Eike Schmidt, Direktor der Uffizien, Florenz
Letizia Treves, Kuratorin der Artemisia Gentileschi Ausstellung, National Gallery London
Sendereihe
Gestaltung
- Christina Höfferer