Kulturjournal

Clemens Setz ++ "Notturno"

1. Clemens Setz über Plansprachen
2. Viennale: "Notturno" von Gianfranco Rosi

Beiträge

  • Viennale: „Notturno“ von Gianfranco Rosi

    Für „Sacro Gra“ wurde Gianfranco Rosi 2013 in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet, für „Fuocoammare – Seefeuer“ 2016 mit dem goldenen Bären bei der Berlinale. Heute hat Rosis jüngster Film „Notturno“ im Rahmen der Viennale seine Österreichpremiere. Drei Jahre lang hat der italienische Dokumentarfilmemacher für „Notturno“ entlang der Grenzen zwischen Syrien, Libanon, dem Irak und Kurdistan gedreht. In aufwändig komponierten Bildern portraitiert er Menschen in den Krisenregionen in ihrem Alltag. Den Anstoß lieferten Flüchtlinge, denen Rosi im Zuge der Dreharbeiten zu „Fuocoammare – Seefeuer“ auf Lampedusa begegnet war. Er habe das Wasser überqueren und selbst sehen wollen, wo die Tragödie ihren Ursprung nimmt, so Rosi.

  • Clemens Setz über Plansprachen

    Der österreichische Schriftsteller Clemens Setz hat ein neues Buch geschrieben, überraschenderweise aber keinen Roman, sondern ein Sachbuch, in dem er über den Tellerrand der herkömmlichen Sprachen hinausschaut. In „Die Bienen und das Unsichtbare“ geht es nämlich um Plansprachen wie Esperanto oder Volapük, aber auch um die Gugginger Dichter Ernst Herbeck und Edmund Mach. Welche Begriffswelten verstecken sich hinter auf dem Schreibtisch entworfenen Sprachen, welchen Strukturen folgen diese rätselhaften Gedankenwelten, welche neuen Ausdrucksformen werden durch sie möglich? Es sind Fragen wie diese, denen Setz nachgeht und das auf eine sehr persönliche Art. Das Sprachenerfinden, stellt er fest, geht nämlich häufig mit Lebenskrisen einher und tatsächlich war es auch bei ihm eine persönliche Krise, die seine intensive Beschäftigung mit den Plansprachen auslöste. Und auch darüber erfährt man anhand sehr intimer Tagebuchaufzeichnungen, ein Ansatz, durch den sich „Die Bienen und das Unsichtbare“ stark von herkömmlichen Sachbüchern unterscheidet.

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