ORF/JOSEPH SCHIMMER
Ö1 Hörspiel
Eine juristische Parabel mit Voss, Matic und Bißmeier
"Kannitz". Von Alfred J. Noll. Mit Joachim Bißmeier, Gert Voss, Stefano Bernardin, Peter Matic, Michael Dangl, Linde Prelog und Jacqueline Freire. Musik: Martin Zrost. Ton: Martin Leitner, Stefan Wirtitsch und Katharina Ahammer. Bearbeitung und Regie: Götz Fritsch (ORF 2012)
14. November 2020, 14:05
Seit Jahren beschäftigt sich der Jurist und Autor Alfred J. Noll mit Restitutionsfällen. In seinem Hörspiel "Kannitz" beschäftigt er sich mit dem Thema im Rahmen einer fiktionalen Aufarbeitung.
Es ist das Gemeinsame, das zwei Herren trennt. Beide sind Juristen. Präsident des Verwaltungsgerichtshofs der eine, erfolgreicher Rechtsanwalt der andere. Und während der eine, Dr. Kannitz, ein gesetzestreuer Beamter ist, interpretiert der andere, der großbürgerliche und kunstsinnige jüdische Rechtsanwalt Dr. Isidor Hoffer, das Recht als formbare Masse. Schließlich sei der "Rechtsbruch", sagt Hoffer, der "Motor einer jeden Entwicklung". Als er am Vorabend der Annexion Österreichs an Hitlerdeutschland das Land verlässt, überantwortet er sein gesamtes Vermögen treuhändig dem pflichtbewussten und mittlerweile pensionierten Kannitz. Hoffer stirbt noch vor dem Ende des Naziregimes, und Kannitz allein weiß um die eingegangene Treuhandschaft. Wie soll er sich verhalten? Wie soll er über das fremde Vermögen verfügen? "Wie sehr", wird Kannitz am Ende seines Lebens sagen, "wie sehr lag ich mit meiner juristischen Tätigkeit im Irrtum. Als ich noch glaubte, dass es stets etwas eindeutig Richtiges und etwas eindeutig Falsches gibt".
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