Aus für Öl und Erdgas beim Heizen - aber wie?

17. November 2020, 13:00

Rund 600.000 Öl- und 900.000 Gasheizungen halten Häuser und Wohnungen in Österreich warm. Sie tragen damit aber zum Ausstoß von Treibhausgasen bei und auch - mit einigen Milliarden Euro - zur negativen Energie-Handelsbilanz Österreichs.

Sowohl Erdöl wie Erdgas importiert Österreich aus Ländern, in denen Menschenrechtsverletzungen begangen werden, einige sind an bewaffneten Konflikten beteiligt - jüngstes Beispiel ist das kriegführende Aserbaidschan. Der Ausbau der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland ist wirtschaftlich und politisch höchst umstritten, Gegner wie auch die EU befürchten eine größere Abhängigkeit von Russland. Der Ausstieg aus Öl und Gas wirft allerdings Fragen auf.

Bis 2035 sollen nach Vorgabe der Bundesregierung alle Ölkessel in heimischen Haushalten gegen andere Heizsysteme getauscht werden. Allein das kostet geschätzte 10-12 Milliarden Euro, also durchschnittlich bis zu 20.000 Euro pro Heizsystem - der Wechsel ist damit auch eine Frage der Leistbarkeit. Und: Gibt es genügend Fachbetriebe, um jährlich 40.000 Heizsysteme auszutauschen - über hundert pro Kalendertag?

Gasheizungen sind ab 2025 im Neubau nicht mehr erlaubt; ein Endpunkt in der Verwendung ist für sie dagegen bisher nicht vorgesehen. Der Austausch von Gasheizungen in städtischen Mietwohnungen kann auf viele, auch rechtliche Probleme stoßen - ebenso wie die thermische Sanierung. Fehlen hier gesetzliche Grundlagen?

In welchen Zeiträumen rechnet sich die Investition - auch angesichts zuletzt gesunkener Erdgas- und Erdölpreise? Die Österreichische Energieagentur begleitet dazu das Pilotprojekt REPLACE in Salzburg und erstellt wissenschaftliche Grundlagen zum Umstieg auf erneuerbare Energien, ebenso wie regelmäßige Erhebungen der Heizkosten.

Wie ist der Umstieg zu finanzieren und zu bewältigen - sozial verträglich und wirtschaftlich, angesichts gesunkener Preise für Erdöl und Erdgas? Darüber spricht Johann Kneihs mit dem Geschäftsführer der Energieagentur DI Peter Traupmann und mit Ihnen: Wie heizen Sie - und wie sehen Sie die ökologischen und wirtschaftlichen Folgen des Heizens mit Erdgas und Erdöl oder mit Alternativen?

Wenn Sie sich in der Sendung beteiligen möchten: Rufen Sie an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

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