Religion aktuell

IGGÖ, Atheisten, Lebensberatung, Hagia Sophia

IGGÖ für neues Modell der Finanzierung von Religionsgemeinschaften +++ Atheisten kämpfen weiter für Anerkennung +++ Kirchliche Lebensberatungsstellen verzeichnen verstärkte Nachfrage +++ Neuer UNESCO-Vorstoß in Sachen Hagia Sophia

1. IGGÖ für neues Modell der Finanzierung von Religionsgemeinschaften

Wie die Tageszeitung "Standard" berichtet, plädiert die IGGÖ, die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich, für eine neue Form der Finanzierung aller Religionsgemeinschaften. Sie ist nicht für Kirchenbeiträge oder Moscheesteuern, sondern für das "italienische Modell", wo Steuerzahler einen kleinen Anteil ihrer Steuerzahlungen zweckwidmen können. Derzeit sei die Frage aber nicht aktuell, so Muslime-Präsident Vural. Und, von Seiten der katholischen Bischofskonferenz heißt es, man halte am bewährten Kirchenbeitragsmodell fest.


2. Atheisten kämpfen weiter für Anerkennung

Die Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich (ARG) will ihren Kampf um die staatliche Anerkennung und Eintragung als Bekenntnisgemeinschaft nicht aufgeben. Sie legte am 1. Dezember Beschwerde gegen den kürzlich erfolgten negativen Bescheid des Kultusamtes ein.
Die ARG beanstandet nun eine "falsche Einschätzung der Tatsachen und einen zu engen Religionsbegriff, der die Religionsfreiheit beschneidet". Die unter Atheistinnen und Atheisten nicht unumstrittene Gruppierung hat als fernes Ziel die Gleichbehandlung mit den anderen etablierten Religionsgemeinschaften.


3. Kirchliche Lebensberatungsstellen verzeichnen verstärkte Nachfrage

Die 146 kirchlichen Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen in ganz Österreich verzeichnen in der Corona-Krise eine verstärkte Nachfrage. In der Erzdiözese Wien ist diese seit dem ersten Lockdown im Frühjahr sogar um 20 Prozent gestiegen. Ängste und Depressionen nehmen laut Beratungsstellen zu. - Gestaltung: Andreas Mittendorfer


4. Neuer UNESCO-Vorstoß in Sachen Hagia Sophia

Die UN-Welterbeorganisation UNESCO hat im Hinblick auf die Hagia Sophia und die Erlöserkirche im einstigen Chora-Kloster in Istanbul eine neue Initiative ergriffen. Vizegeneraldirektor Ernesto Ottone verlangt die Rückkehr eines UNESCO-Spezialbevollmächtigten nach Istanbul. Dieser soll, wie es heißt, "Eingriffe und mögliche Veränderungen" überprüfen, die an den beiden byzantinischen Gotteshäusern vorgenommen worden sind. Ottone verwies auf diesbezügliche Gerüchte und widersprüchliche Informationen. Die beiden Bauwerke waren kürzlich auf staatliche Anordnung hin von Museumskirchen in Moscheen umgewandelt worden, was auf internationale Kritik stieß.

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  • Martin Gross

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