Italien, OSZE, Recht auf Reparatur, Frankreich

11. Dezember 2020, 18:20

Italien, OSZE, Recht auf Reparatur, Frankreich


Italien bangt um das Überleben seines Tourismussektors
Für Italiens Tourismus neigt sich ein Katastrophenjahr dem Ende zu. Die Hoteliersvereinigung des Landes schätzt, dass man statt der 20 Milliarden Euro, die im Vorjahr umgesetzt wurden, heuer mit gerade 6 Milliarden Euro Umsatz abschließen wird. Der Sektor brauche langfristige Erleichterungen, nicht kurzfristige Finanzspritzen, sagen die Hoteliers, die glauben, noch ein weiteres hartes Jahr vor sich zu haben. Vor allem der Städtetourismus leidet schwer. Cornelia Vospernik hat für das Europajournal einen Kurort besucht, der das Ausbleiben der Gäste ebenfalls schmerzhaft spürt, in dem der Bürgermeister die Krise aber auch als Chance für die schon lange überfällige Erneuerung sieht.

OSZE: Kann die Organisation ihre tiefe Krise überwinden?
Für die 57 Mitgliedsstaaten soll sie eine Bühne für Kooperation und Konfliktlösung sein: Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa mit Sitz in Wien. Doch in den letzten Jahren ist die Organisation immer tiefer in die Krise gerutscht, die wöchentlichen Treffen in der Hofburg brachten vor allem Konfrontation und neuen Streit. Seit Juli war die Organisation weitgehend führungslos, weil sich die Mitgliedsstaaten nicht auf einen neuen Generalsekretär einigen konnten. Vergangene Woche wurde die deutsche Spitzendiplomatin Helga Schmid zur neuen Generalsekretärin gewählt. Ob sie der Organisation neues Leben einhauchen kann, analysiert die Journalistin Stephanie Liechtenstein.

EU: Recht auf Reparatur für den Klimaschutz
Man kennt das: Die wenige Jahre alte Waschmaschine streikt. Die Garantie ist abgelaufen, die Reparatur kommt fast teurer als ein neues Gerät, aber Ersatzteile gibt es für dieses Modell keine mehr. Fazit: Entsorgen, neue Maschine kaufen. Genau das soll sich bald ändern, fordert nun das Europa-Parlament. Und zwar über ein Recht auf Reparatur. Reparieren statt wegwerfen, recyceln statt entsorgen, lautet auch das Leitmotiv der EU Kommission, das sich durch den "Plan für die Kreislaufwirtschaft" zieht. Veronika Fillitz berichtet.

Frankreich: Die Bewältigung von Terroranschlägen kann Jahre dauern
Der Angriff eines islamistischen Terroristen in der Wiener Innenstadt war das erste Attentat mit Todesopfern in Österreich seit zwanzig Jahren. In Frankreich hat der Anschlag auf das Bataclan-Theater vor fünf Jahren zwei Väter zusammengebracht, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der eine ist der Vater eines Terror-Opfers, der andere der Vater eines Terroristen. Nach dem Angriff mit 131 Tote hat der Vater des Täters Kontakt zum Vater eines Opfers gesucht - daraus entstanden ist ein gemeinsames Buch und das Ziel, mehr Toleranz zu schaffen, berichtet Cornelia Primosch.

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