Seifenblase

APA/dpa/Oliver Berg

Moment - Kulinarium

Rauschfrei trinken. Genuss ohne Promille

Mehr als nur eine Schnapsidee. Wie sich Produzenten um alkoholfreie Alternativen zu Bier, Wein und Spirituosen bemühen

Es gibt Bedarf nach alkoholfreien Alternativen zu klassischen Cocktails, aber auch zu Wein und Spirituosen: "Mindful" oder "Sober Drinking" nennt sich die Bewegung, die auf Alkohol verzichtet, aber nicht auf die Rituale des geselligen Trinkens. Alkoholfreies Bier gibt es seit Jahrzehnten. Viele Brauereien bieten promillefreie Alternativen zu ihren Biersorten an. Mit unterschiedlichen Methoden stellen sie Getränke her, die wie Bier schmecken, aber keinen oder nur wenig Alkohol enthalten. Die Produkte heißen etwa Null Komma Josef, Freibier oder Schlossgold, Brauereien entwickeln alkoholfreie Alternativen zu vielen gängigen Bierstilen - vom Pils zum Indian Pale Ale. Diese Annäherungen kommen manchmal nahe an das Original heran. Alkohol ist jedoch Geschmacksträger, und wenn er fehlt, gehen Geschmäcker und Aromen verloren, es ist wie kochen ohne Fett, sagen Experten. Wein ohne Alkohol wird in Österreich in erster Linie von Schwangeren konsumiert. In einem Verfahren unter Vakuum entzieht man dem fertigen Wein den Alkohol. Das Ergebnis ist häufig ernüchternd, mitunter jedoch trinkbar, sagen Kritiker. Auch bei Spirituosen bemüht man sich um alkoholfreie Varianten. Mit Inhaltsstoffen wie Zitronengras, Ingwer, Kardamom oder Wacholder versuchen Produzenten Geschmack oder Aromen zu erzeugen. Auch wenn man manchmal Tiefe und Schärfe vermisst, eignen sich alkoholfreie Destillate zum Mischen mit Tonic, Sirup oder Fruchtsäften. Engagierte Barkeeper mixen alkoholfreie Cocktails mit bitteren Essenzen, Kohlensäure, aber auch mit Ingredienzien wie Essig, Orangenwasser, Yuzusaft, Lavendel und Bergpfeffer - "Mocktails" genannt.

Gestaltung: Ernst Weber

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