Zeit-Ton

Neues von James Dillon zum 70er

Radiokonzert vom Huddersfield Contemporary Music Festival 2020

Auch für das traditionsreiche Huddersfield Contemporary Music Festival im englischen West Yorkshire war im Pandemiejahr 2020 notgedrungen alles anders: Das umfangreiche geplante Programm musste auf das Eröffnungswochenende Mitte November zusammenschrumpfen und sich zudem von Livekonzerten vor Publikum auf virtuelle Teilnahme verlegen.

Aber schon lange vor Internet und Streaming gab es eine wohlerprobte Möglichkeit, Musik all jenen Neugierigen ins Haus zu liefern, die eben nicht vor Ort mit dabei sein können: das Radio. Drei Konzerte wurden von der BBC live übertragen und mitgeschnitten, zwei davon aus der St Paul's Hall der Universität Huddersfield, der "geistigen Heimat" des Festivals, wie dessen künstlerischer Leiter Graham McKenzie betont.

Mit der gewichtigen, nämlich über 50 Minuten dauernden Uraufführung eines Werks für Ensemble war der schottische Komponist James Dillon vertreten, der im vergangenen Oktober 70 Jahre alt geworden ist: Sein nun vollendeter vierteiliger Zyklus "Pharmakeia", den Dillon 2017 mit dessen drittem Teil "Circe" begonnen hatte, erregte in der Interpretation durch die London Sinfonietta unter Geoffrey Paterson Aufsehen.

Es sei "bezeichnend für Dillons eigentümliche Musik", so der Musikkritiker Ken Walton, dass "Pharmakeia" "eine Reise darstellt, die das herkömmliche Denken der Moderne herausfordert. Der Titel aus dem Griechischen meint Zauberei, und von Anfang an wirken die hervorgerufenen Bilder berauschend und verführerisch . In seinen vier Sätzen umfasst das Werk das benommene, Halluzinogene, Ätherische und das Dämonische."

Weitere Novitäten und UK-Erstaufführungen der jüngeren Generation, etwa mit dem Explore Ensemble, dem GBSR Duo (Klavier und Schlagzeug) und der Klarinettistin Heather Roche, stellen wir in einer späteren Zeit-Ton-Sendung vor.

Gestaltung: Walter Weidringer

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  • Walter Weidringer

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