APA/AFP/KCNA VIA KNS/STR
Punkt eins
Die Bomben, die es nicht geben darf
Aufrüstung, Abrüstung und ein weltweiter Atomwaffenverbotsvertrag.
Gäste: Nadja Schmidt, Geschäftsführerin von ICAN Austria ((International Campaign to Abolish Nuclear Weapons) & Dr. Thomas Roithner, Friedens- und Konfliktforscher Universität Wien.
Moderation: Natasa Konopitzky.
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28. Jänner 2021, 13:00
Seit letzter Woche sind Atomwaffen verboten. Der internationale Atomwaffenverbotsvertrag untersagt die Produktion, den Erwerb, das Testen, die Stationierung und den Einsatz von Kernwaffen. "Ein historischer Schritt", meint Nadja Schmidt, Geschäftsführerin von ICAN Austria (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons). "Der UN-Vertrag könnte einen Paradigmenwechsel im Sicherheitsdenken einläuten", sagt der Politikwissenschaftler Thomas Roithner.
Kritiker argumentieren, dass der Atomwaffenverbotsvertrag zahnlos sei und lediglich symbolische Wirkung habe. Denn die Nuklearmächte sind dem Vertrag nicht beigetreten, auch keiner der Nato-Staaten. Sicherheitsexperten setzen lieber auf Abrüstungsverträge zwischen Atommächten, wie "New Start", eine Vereinbarung zwischen den USA und Russland. Die USA und Russland besitzen gemeinsam 90 Prozent der weltweit vorhandenen 13.400 Nuklearsprengköpfe. "New Start" wäre 2021 ausgelaufen. Am Mittwoch wurde die Verlängerung bekannt gegeben. Das Abkommen beschränkt die Nukleararsenale Russlands und der USA auf je 800 Trägersysteme und 1.550 einsatzbereite Atomsprengköpfe.
Das renommierte Friedensforschungsinstitut SIPRI (Stockholm International Peace Research) beobachtet allerdings eine Abkehr des Trends zur Marginalisierung von Atomwaffen und ortet eine Rückkehr zur Konkurrenz zwischen den Großmächten. Sowohl in den USA als auch in Russland laufen Programme zur Modernisierung von nuklearen Sprengstoffen.
Bringen Abrüstungsverträge eine höhere Sicherheit? Können sie ein Wettrüsten verhindern? Führt ein multilateraler Atomwaffenverbotsvertrag langfristig zu einer Ächtung von Atomwaffen? Wie groß ist die Gefahr, dass 75 Jahre nach den Bombenabwürfen in Hiroshima und Nagasaki Atomwaffen auf bewohntes Gebiet abgefeuert werden?
Natasa Konopitzky spricht mit Nadja Schmidt, der Geschäftsführerin von ICAN Austria und Thomas Roithner, Politikwissenschaftler und Friedensforscher von der Universität Wien über die Gegenwart und Zukunft von Nuklearwaffen.
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Sendereihe
Gestaltung
- Natasa Konopitzky
Playlist
Urheber/Urheberin: Mick Jagger
Titel: Back to Zero
Ausführender/Ausführende: The Rolling Stones
Länge: 02:32 min
Label: CBS
Urheber/Urheberin: Kate Bush
Titel: Breathing
Ausführender/Ausführende: Kate Bush
Länge: 02:56 min
Label: Universal
Urheber/Urheberin: Peter Gabriel
Titel: Red Rain
Ausführender/Ausführende: Peter Gabriel
Länge: 01:18 min
Label: Realworld