Rainer Hazivar

Rainer Hazivar - ORF/JOSEPH SCHIMMER

Ö1 Kunstsonntag: Jet Lag All Stars Radio Show

Journal der Träume

mit Nachrichten in französischer Sprache

Wenn ein Virus unsere Realität bestimmt, wird es auch Wirkung auf unser Träumen haben. Die Redaktion der Jet Lag All Stars geht dieser Frage in verschieden Lebensbereichen nach: Arbeit, Sport, Politik, Kunst, Alltag. Das "Journal der Träume" bringt Schlaglichter auf unser durch die Pandemie bestimmtes Leben, wie sie nur geträumt werden können. Zu hören sind Reportagen, Interviews und Hintergrundberichte zu aktuellen Traumthemen, Traumakteuren, Traumpolitiken.

Träume setzen oft die Realität in Bewegung. Wir spüren an Leib und Seele, wie sich Distanzregeln, Kontaktnachverfolgungen, Freitestungen, Identitätsfeststellungen, Aufenthaltsrechte und Herkunftszuschreibungen neue Grenzen hochziehen.

Die Jet Lag All Stars fragen sich, wie wir wissen, dass wir da sind, dass wir hier sind, dass wir überhaupt sind und das alles nicht bloß träumen, wenn wir nur diese und kaum andere Spuren hinterlassen? Darum befragt das "Journal der Träume" unsere Körper, denn diese speichern nicht nur jede Bewegung, unsere Körper speichern auch jede Nicht-Begegnung. Das "Journal der Träume" versucht das Muster unser Zeitgenossenschaft zu lesen, so wie es sich in uns eingeschrieben hat: in seinen Traum-Effekten.

Was am 31. Jänner 2021 als berichtenswert erschienen sein wird, werden die Ö1 Nachrichten und Journale berichtet haben. Auch an diesem Tag wird die Pandemie das Leben nicht nur in diesem Land ganz allgemein bestimmt haben werden, sondern ganz individuell unser Leben, unsere Arbeit, unsere Leidenschaften und unsere Träume überschatten. Was dabei (und nur) geträumt werden kann, und wie dieses Träumen in pandemischen Zeiten auf uns zurückwirkt, erfährt das Radiopublikum in den vierundvierzig Minuten des "Journal der Träume".

Reportagen, Interviews und Hintergrundberichte zu den aktuellen Traumthemen, Traumakteuren, Traumpolitiken zeigen welche Risiken in einem überspannten evidenzbasierten Leben liegen. Das "Journal der Träume" schlägt aber auch jene Seiten des Traumgeschehens auf, in denen von den Risiken des Traums zu sprechen sein wird.

Was tun, wenn man in einem Traum gefangen ist, und alles so glauben will, wie es geträumt wird? Ist es vielleicht besser künftig als Schauspieler immer vor leeren Rängen zu spielen? Stört das Publikum in den Theatern nicht schon immer den eigentlichen Zweck und Daseinsgrund der darstellenden Künste? Ist es dem durch das Kapital und die nationalen Restindividualitäten geprägten Profisport nicht eigentlich unmöglich sein ureigenstes Versprechen zu erfüllen: die Körper im Spiel des Kampfes aus den Zwängen der Welt zu befreien?

Entfaltet sich nicht viel mehr Kraft, Wohlstandspotential und Lust in der Einübung des Nichtstuns, als einer Art des Einübens von körperlicher Begegnung, Berührung und Sorgetragens, das sich von allen materiellen Gütern löst, vor allem von jenen, die vom Träumen ablenken. Sind also nicht gerade diese sorgetragenden Aktivitäten mit Vorstandsgehältern zu entlohnen: Pflege als Verbindung, Tanzen als Gesellschaft, Träumen als Politik?

Gestaltung: Robert Czepel, Rainer Elstner, Alexander Ach Schuh, Thomas Tesar und Klaus Wienerroither.

Redaktion und Regie: Rainer Elstner

Mit Rainer Hazivar, Tanja Malle, Peter Elstner, Christine Scheucher, Elisabeth von Samsonow, Martin Haidinger, Elisabeth Kervarrec, Caroline Peters, Nicole Heesters, Victor Kautsch, Michael Maertens und Florian Teichtmeister.

Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Floyd Cramer
Titel: Last Date / Instrumental
Untertitel: Kennungsmelodie Ö3: Musik zum Träumen
Solist/Solistin: Floyd Cramer
Länge: 02:28 min
Label: Backline Records BLCD 901016

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