Mit den Fingern singen

1. Februar 2021, 11:30

"... die genialste Frau, die mir je vorgekommen", schrieb Clara Schumann über sie, "die genialste Frauennatur unserer Zeit", erklärte auch George Sand bewundernd: Pauline Viardot zählt zu den vielseitigsten Künstlerinnen des 19. Jahrhunderts. In eine Musikerfamilie geboren, begann sie ihre Karriere als Sängerin und war als solche auf allen wichtigen europäischen Opernbühnen unterwegs. Als Kind war sie von Franz Liszt am Klavier unterrichtet worden, als Gesangslehrerin genoss sie einen ausgezeichneten Ruf und schließlich tat sie sich auch als Komponistin hervor.

Eine Freundschaft verband sie mit zahlreichen Künstlern ihrer Zeit, die sie regelmäßig zu ihren Matineen empfing. Darunter auch George Sand und Frédéric Chopin, dessen Mazurkas sie zu Liedern umarbeitete. Auf dem vorliegenden Album stehen diese Bearbeitungen im Zentrum und werden erweitert durch Vokalarrangements anderer Komponisten wie Luigi Bordèse oder auch Lieder von Chopin selbst. Das ist insofern stimmig, als Chopin selbst den Gesang als Grundlage für jegliches Musizieren gesehen hat ("Man soll mit den Fingern singen").

Service

Aktuelle Aufnahme:
Album: Chopin. Vocalisation
Interpreten:
Wolfgang Brunner (Hammerflügel)
Lydia Teuscher (Sopran)
Olivia Vermeulen (Mezzosopran)
Karol Kozlowski (Tenor)
Andreas Schmidt (Bariton)

Label: Gramola

Sendereihe

• Des Cis

Gestaltung

• Katharina Hirschmann