Praxis - Religion und Gesellschaft

Recht und Religion

Islamgesetz, Razzia, Asyl - Religion und Justiz +++ Fastensuppe to go - Spendensammeln unter Corona-Bedingungen +++ 42 Jahre Revolution im Iran - Und ein neues Buch über Ayatollah Khomeini

1. Islamgesetz, Razzia, Asyl - Religion und Justiz

Religionsbezogene Fragen werden immer mehr, die Kompetenz in der staatlichen Verwaltung dagegen scheint abzunehmen. Das beginnt schon beim Jus-Studium und hat Auswirkungen auf Gesetzgebung und Rechtsprechung. Indizien dafür gibt es viele: Asylwerberinnen und Asylwerber, die konvertiert sind, also zum Beispiel evangelisch geworden sind, berichten, dass sie im Asylverfahren nach katholischen Heiligen gefragt wurden. Der Hausdurchsuchungsbefehl für die sogenannte "Operation Luxor" basiert auf dem Gutachten eines umstrittenen Islamwissenschaftlers und eines Sachbuchautors über die Muslimbruderschaft. Aus dem Islamgesetz - eigentlich ein Kultusgesetz - könnte mit der geplanten Novelle ein Sicherheitsgesetz werden, das Kultusamt zu einem politischen Amt. Die Anforderungen in Religionsfragen an Verwaltung und Gerichte werden immer höher. - Gestaltung: Susanne Krischke


2. Fastensuppe to go - Spendensammeln unter Corona-Bedingungen

Mit dem Aschermittwoch beginnt für katholische und evangelische Christinnen und Christen die 40-tägige Fasten-, bzw. Bußzeit vor Ostern. Seit langem eng verbunden ist damit auch die Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung mit dem traditionellen Fastensuppenessen, bei dem Spenden für viele Projekte in Lateinamerika, Afrika und Asien gesammelt werden. Allein: heuer unter deutlich erschwerten Bedingungen, denn das Suppenessen in den Pfarren kann nicht stattfinden. Schon vergangenen März brachte der erste Lockdown starke Einbußen bei den Spenden. Aber die Frauen der KFB haben sich für heuer alternative Aktionen einfallen lassen, wie die "Suppe im Glas" oder die "Suppe to go". Ähnlich erfinderisch waren die Kinder und Jugendlichen der Dreikönigsaktion, die ja ebenfalls alljährlich für viele Hilfsprojekte Spenden sammeln: Da Singen nicht erlaubt war, haben sie ihre Lieder kurzerhand im Smartphone mitgenommen. Judith Fürst berichtet über das Spendensammeln unter erschwerten Bedingungen.


3. 42 Jahre Revolution im Iran - Und ein neues Buch über Ayatollah Khomeini

"Der Gründer der Islamischen Republik war eine charismatische Persönlichkeit und hat den Menschen im Iran eine Utopie nahegebracht. Was dann daraus geworden ist, ist natürlich eine vollkommen andere Sache", meint die deutsch-iranische Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur im Praxis-Interview. Am 11. Februar wurde im Iran offiziell der 42. Jahrestag der Islamischen Revolution begangen - jener Tag im Jahr 1979, an dem die Monarchie gestürzt wurde und der aus dem Exil zurückgekehrte Ayatollah Khomeini eine Übergangsregierung einsetzte. Schah Mohammed Reza Pahlavi hatte Tage zuvor das Land verlassen; monatelange Massendemonstrationen gegen seine autoritäre und prowestliche Politik zwangen ihn, ins Exil zu gehen. Doch die Revolution hatte eine lange Vorgeschichte und sie hat einen politischen Prozess ausgelöst, der bis heute andauert. Unter dem Titel "Khomeini - der Revolutionär des Islam" hat die Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur eine umfassende Biografie verfasst, die noch im Februar erscheinen wird. Lise Abid hat mit der Autorin gesprochen.

Service

Katajun Amirpur, "Khomeini - der Revolutionär des Islam", Verlag C.H. Beck, Erscheinungsdatum: 22. Februar

Asyl: Spitzentreffen von Grünen und Kirche
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Praxis 16.12.2020: Politisches Christentum
Praxis 2.12.2020: Religion und Politik
Praxis 11.11.2020: Razzia gegen Muslimbruderschaft
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