Briefkasten

ORF/JOSEPH SCHIMMER

doublecheck - das Ö1 Medienmagazin

Von Newslettern und Kanzlerbriefen

Moderation und Gestaltung: Rosanna Atzara, Nadja Hahn und Stefan Kappacher

Nach der Hausdurchsuchung der Korruptionsermittler beim amtierenden Finanzminister Gernot Blümel von der ÖVP zieht die Kanzlerpartei alle propagandistischen Register. Von einem Offenen Brief, den der Bundeskanzler quasi als einfacher Bürger an die Wirtschafts- und Korruptions-Staatsanwaltschaft geschickt hat, um sich über "fehlerhafte Fakten" zu beschweren, über Serien-Pressekonferenzen mit den immer gleichen Botschaften bis hin zu medialen Ablenkungsmanövern inklusive fehlerhafter Informationen durch Verantwortliche der ÖVP bis hin zu Ministern. #doublecheck analysiert, wie die Medien mit diesen Herausforderungen umgehen.


Justiz-Attacke trifft auch Medien

Die beispiellosen Attacken der großen Regierungspartei gegen die Korruptionsermittler von der WKStA treffen auch die Medien. Die Berichterstattung über Inhalte von Ermittlungsakten soll eingeschränkt werden, das verlangt die ÖVP und verweist auf Deutschland, wo es tatsächlich Einschränkungen für Medien beim Zitieren aus Akten gibt. Die Ablehnungsfront gegenüber diesem Vorschlag ist groß und beginnt bei den Grünen als Koalitionspartner der ÖVP. Was sagen führende Investigativ-Journalisten und -Journalistinnen zu diesen Bestrebungen? Was ist an dem Vorwurf dran, dass die Korruptionsermittler ihre Erkenntnisse angeblich selbst an die Medien weitergeben? Und wie spürbar ist der politische Druck auf die Berichterstattung über Justiz-Themen?

Markenpflege im Posteingang

Zuerst Podcasts und jetzt Newsletter. Mittlerweile hat praktisch jedes Verlagshaus mehrere Newsletter im Angebot - vom satirischen Politblog über meinungsstarke Chefredakteurs-Texte bis hin zum Medienprodukt fürs Nischenpublikum. Für manche Digitalkenner sind Newsletter gar der heißeste publizistische Trend überhaupt. Immerhin kann sich die Medienmarke direkt im privaten Posteingang der Leserinnen und Leser breitmachen und mitunter lässt sich auch Geld verdienen. Zuletzt hat die Wiener Stadtzeitung "Falter" sogar ein eigenes Newsletter-Magazin gegründet und dafür eigens neue Leute eingestellt. Sind Newsletter also die neue digitale Hoffnung oder doch nur der nächste kurzlebige Boom? Und wer will das alles überhaupt lesen?

Plötzlich sind sie Chefredaktion

Die Pandemie hat viele Medienhäuser hart getroffen: Werbeeinnahmen sind weggebrochen, Redakteure wurden in Kurzarbeit geschickt. Gleichzeitig war und ist der Bedarf an Berichterstattung groß, vor allem im Netz steigt die Nachfrage. In dieser schwierigen Situation sind in Österreich neue Online-Medien entstanden, zum Beispiel "Die Chefredaktion" - ein Nachrichtenmedium für junge Menschen auf Instagram, das im Februar gestartet ist. Noch in den Startlöchern steht #Hashtag, Verlag und Agentur für Online-Content. Während traditionelle Medienhäuser für ihre Online-Aktivitäten heuer 34 Millionen Euro an neuer Digitalförderung erhalten, starten die jungen Internet-Medien ohne diese Hilfe. #doublecheck fragt nach, was sie vorhaben, wie sie Geld verdienen wollen und wie Nachrichtenjournalismus für junge Menschen aussehen muss.

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