Phoenix aus der Asche

23. März 2021, 13:00

Mit der Frühlingssonne, mit längeren Tagen und ersten Trieben an den Bäumen regt sich eine uralte menschliche Sehnsucht, die Kälte des Winters zurückzulassen, um Licht, Fruchtbarkeit und Neubeginn zu feiern. In der christlichen Oster-Tradition vermischen sich Auferstehungsglaube und Fruchtbarkeitsrituale, das jüdische Pessach-Fest gedenkt der Befreiung aus der Sklaverei, der islamische Ramadan schafft Neubeginn durch Fasten.

Die Sehnsucht nach Auferstehung und Neubeginn ist durch die Corona-Pandemie besonders stark geworden, und sie ist nicht nur den Religionen vorbehalten, sagt der Autor Hannes Benedetto Pircher. Viele Kulturen kennen solche Motive und Legenden, vom legendären mesopotamischen Helden Gilgamesch, der vergeblich nach Unsterblichkeit jagte, bis hin zu chinesischen Drachen, dem gefährlichen Gott Dionysos und zur Legende vom Phoenix aus der Asche. Jenseits der Traditionen ist die Sehnsucht nach der Überwindung des Winters und des Todes auch ein wichtiges Motiv in der Kunst und Technologie, von Gustav Mahler bis zu Menschen, die ihren Körper einfrieren lassen, in der Hoffnung, dass er eines Tages wiederbelebt werden kann. Auferstehung um jeden Preis?

Im Gespräch mit Philipp Blom erkundet Hannes Benedetto Pircher die Frühlingsgefühle des menschlichen Geistes und die Facetten des wiedererwachenden Lebens und wie es gefeiert wird: als Befreiung, als Erneuerung, als Auferstehung aus einer tödlichen Dunkelheit, als Triumph der Hoffnung über die Verzweiflung.

Nehmen Sie teil an unserem Gespräch und sprechen Sie darüber, wie viele Formen die Sehnsucht nach Auferstehung annehmen kann! Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich - oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins