Sir Peter Ustinov

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Sir Peter Ustinov zum 100. Geburtstag

"Ich bin Optimist von Natur aus" - Eine Hommage an Sir Peter Ustinov. Feature von Julia Reuter

Jänner 1976. Ein grauhaariger, glattrasierter Mann in karierter Tweedjacke schlendert über die Wiener Kärntner Straße. In der Hand hält er ein Mikrofon und ein Foto von sich, auf dem er allerdings mit Vollbart zu sehen ist. "Wir suchen diesen Mann", spricht er einige Passanten an. "Scheint eine bekannte Persönlichkeit zu sein", vermuten die einen. "Ein Minister?", fragen andere. "Das ist der Peter Ustinov, der vor mir steht", antwortet eine Dame verschmitzt.

Sir Peter Ustinov, geboren vor bald 100 Jahren (am 16. April 1921) in London, war ein sehr humorvoller Mensch. Typisch britisch, wäre die Versuchung zu sagen. Doch das stimmt nur zum Teil. Sir Peter war ein Weltbürger. Seine Ahnenlinie hatte, wie er oft und gern erzählte, russische, französische, italienische und sogar äthiopische Wurzeln. Er beherrschte zahlreiche Sprachen, darunter Deutsch. Das führte zum Beispiel dazu, dass er im Disney-Zeichentrickfilm "Robin Hood" die Rolle des bösen Prinz John sowohl in der englischen Originalfassung als auch in der deutschen Synchronfassung übernahm.

Seinen Durchbruch als Schauspieler schaffte Peter Ustinov 1951 als Kaiser Nero in "Quo Vadis", zwei Oscars erhielt er für seine Rollen in "Spartacus" und "Topkapi", mehrmals verkörperte er Agatha Christies berühmten Detektiv Hercule Poirot (u.a. in "Tod auf dem Nil"). Er war außerdem Autor von Theaterstücken und Romanen, Opernregisseur und als Botschafter der UNICEF setzte er sich für die Rechte von Kindern ein. 2003 gründete er das "Sir Peter Ustinov Institut" zur Erforschung und Bekämpfung von Vorurteilen, mit Sitz in Wien.

SprecherInnen: Eva Mayer und Robert Reinagl
Ton: Anna Kuncio
Redaktion: Claudia Gschweitl

Service

Peter Ustinov, "Ich und Ich. Erinnerungen", List Taschenbuch Verlag
Sir Peter Ustinov, "Achtung! Vorurteile", Hoffmann und Campe
John Miller, "Peter Ustinov. Die Gabe des Lachens", Verlag Kiepenheuer & Witsch

Sendereihe

Gestaltung