Gamsbart

AFP/CHRISTOF STACHE

Nachtbilder - Poesie und Musik

Der Gamsbart ist ein alter Hut

"C". Von Margret Kreidl. Es liest Pippa Galli. Gestaltung: Nikolaus Scholz. Redaktion: Edith-Ulla Gasser

Margret Kreidl wählt für die Gedichtsammlung den seltsamen Titel "Hier schläft das Tier mit Zöpfen". Das geht auf das Sprichwort zurück: Hüte dich vor dem Tier, das Zöpfe hat. Jedem der Gedichte ist am Seitenende eine Fussnote hinzugestellt, ein Hinweis darauf, wo und wie die Autorin das Gedicht an die Wirklichkeit heftet. Schließlich unter dem letzten Gedicht liest man: "Die Fußnote steht auf einem anderen Blatt", und auf der Rückseite des Buches dann, als allerletzte Fußnote und zugleich amüsantes Spiel mit der Erwartungshaltung der Lesenden: "Der Gamsbart ist ein alter Hut"!

Margret Kreidl inszeniert ihre Gedichte mit Genuss, schreibt Autorenkollege Helmuth Schönauer: "Man merkt es den Texten an, dass sie mit geradezu kindlichem Eifer aus tiefster Seele freigespielt worden sind. Eine Ansichtskarte hat schön zu sein, lautet die Vorgabe. Aber in dieser Tier-Zopf-Sammlung vergisst die angehimmelte Person den Namen des Lovers, nachdem er Schatz gesagt hat, das Schwimmbad wird zur Baustelle und das lyrische Ich muss einen Kran zusammenfalten, die Ansichtskarte ist aus Thalgau, sagt die Fußnote.

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Margret Kreidl, Hier schläft das Tier mit Zöpfen.
Berger Verlag

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