Insulinpens und Nadeln

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Diabetes-Versorgung +++ Therapie der überaktiven Blase

1. Nach internationalem Vorbild - Spezialisierte "Diabetes-Nurses" verbessern die Situation der Erkrankten beträchtlich

Um die Versorgung von Diabetespatientinnen und -patienten ist es in Österreich leider schlecht bestellt. Laut OECD-Daten haben wir die dritthöchste Rate an Amputationen aufgrund nicht mehr heilender, diabetischer Fußgeschwüre im internationalen Vergleich. Auch die Zahl der Krankenhausaufenthalte aufgrund von Diabetes ist höher als in anderen europäischen Ländern. Eindeutig kein gutes Zeugnis für unser Gesundheitssystem. Dazu kommt, dass immer mehr Menschen an Diabetes erkranken. Jährlich gibt es 33.000 neue Fälle. Aktuell sind in Österreich 600.000 bis 700.000 Menschen betroffen.

In den Niederlanden, der Schweiz und in Großbritannien sieht die Situation besser aus. Dort haben so genannte "Diabetes Nurses" - akademisch ausgebildete, spezialisierte Pflegekräfte - einen festen Platz in der Versorgung. Sie bieten kontinuierliche Betreuung für DiabetikerInnen an. Die Diabetes-Krankenschwestern zeigen den Erkrankten unter anderem, wie man selbst den Blutzucker misst, erklären ihnen, wie die Insulintherapie funktioniert - und ganz wichtig: Sie kontrollieren regelmäßig allfällige Wunden an den Beinen und Füßen!

Es ist an der Zeit, dieses Angebot auch österreichischen DiabetikerInnen zu Gute kommen zu lassen. Ein Beitrag von Lydia Sprinzl.

2. Wenn der Gang zur Toilette den Alltag bestimmt - Therapiemöglichkeiten bei der überaktiven Blase

Typisch für eine überaktive Blase ist ein plötzlich auftretender Harndrang, der so stark ist, dass die Betroffenen den Harn kaum zurückhalten können und sofort eine Toilette aufsuchen müssen. Und manchmal schaffen sie es auch knapp nicht. Per Definition spricht man von einer überaktiven Blase, wenn eine Person mehr als acht Mal pro Tag und mehr als einmal pro Nacht urinieren muss.

Viele Betroffene gehen aufgrund von Scham und der Annahme, man können gegen die Beschwerden ohnehin nichts tun, nicht zum Arzt. Definitiv keine gute Idee. Denn erstens gibt es Behandlungsmöglichkeiten, zweitens gestaltet sich die Therapie einer längere Zeit unbehandelten überaktiven Blase aufwändiger und drittens schlägt sich das Ganze auch auf die Psyche - häufige Folgen sind soziale Isolation und Depressionen.

Nora Kirchschlager hat mit OA Dr. Michael Rutkowski, Urologe am Landesklinikum Korneuburg, über Ursachen und Therapiemöglichkeiten der überaktiven Blase gesprochen.

Übrigens: Bei der überaktiven Blase handelt es sich nicht um die Reizblase, von der im Volksmund gerne die Rede ist. Diese hat zwar sehr ähnlich Symptome, die dahinterliegenden Mechanismen und Ursachen sind aber andere. Mehr dazu im Beitrag.

Redaktion: Christoph Leprich

Service

1. Diabetes-Krankenschwestern:

Interviewpartnerinnen:

Barbara Semlitsch, MSc
Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, Vorsitzende Verband Österreichischer DiabetesberaterInnen
Meduni Graz
Universitätsklinik für Innere Medizin
Diabetesambulanz
Auenbruggerplatz 15
A-8036 Graz
E-Mail
Homepage

Anna Mayer
Österreichische Diabetikervereinigung Landesleitung Salzburg
Moosstraße 18
A-5020 Salzburg
Tel.: 0662 63 03 48
E-Mail
Homepage

Infolinks:

NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft: Etablierung der spezialisierten Pflegeperson/APN Diabetes Care
Die Österreichische Diabetes Strategie: Gemeinsam Diabetes begegnen
Sprechende Medizin: Was macht eine Diabetes Nurse?
FH Oberösterreich: Pflege von Menschen mit Diabetes
Medmedia: Neues Diabetes-Behandlungszentrum in Wien geplant
Effects of Integrated Care on Disease-Related Hospitalisation and Healthcare Costs in Patients with Diabetes, Cardiovascular Diseases and Respiratory Illnesses: A Propensity-Matched Cohort Study in Switzerland
Behavioral Sciences: The Role of Nurses and the Facilitators and Barriers in Diabetes Care


2. Überaktive Blase:

Interviewpartner:

OA Dr. Michael Rutkowski
Landesklinikum Korneuburg
Urologische Abteilung
Wiener Ring 3-5
2100 Korneuburg
02262/9004-12811
E-Mail
Homepage

Info-Links:

Überaktive Blase - Auf der Suche nach der individuell besten Lösung
Harninkontinenz
Botox gegen Blasenschwäche

Sendereihe