Büste des Marc Aurel (reg. 161-180 n. Chr.).

GEMEINFREI

Gedanken für den Tag

Barbara Maier über Marc Aurel

"Marc Aurel in einer (post)pandemischen Welt". Barbara Maier, Vorständin der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe der Klinik Ottakring in Wien, über den Philosophen auf dem Kaiserthron anlässlich dessen 1900. Geburtstages

Bei meiner ersten Intourel-Reise nach Sizilien hatte ich Marc Aurels Selbstbetrachtungen, Ta eis heauton, wörtlich "An sich selbst" in meinem Rucksack. Daraus wurde mein erstes kleines Büchlein "Nicht wie jemand, der das Leben liebt. Überlegungen zu Gedanken Marc Aurels", die Gedanken einer 20-Jährigen. Auch über 40 Jahre später sind sie so relevant wie damals.

Marcus Aurelius Antoninus Augustus wurde am 26. April 121 n. Chr. in Rom geboren. Es jährt sich heuer sein 1900. Geburtstag. Er ist römischer Kaiser und damit mächtigster Mann der damals bekannten Welt. Er ist sich bewusst, dass diese Macht Auswirkungen auf seine Persönlichkeit hat.

Deshalb ermahnt er sich "Verkaisere nicht" - wohltuende Worte, wenn man damit die Stehsätze vieler gegenwärtiger Politiker vergleicht, die hinter diesen ihre persönliche Verantwortung verbergen wollen. Nicht so Marc Aurel. Er versucht philosophisch dieser Versuchung zu widerstehen.

Nicht zu "verkaisern", der Verführung der Macht nicht zu erliegen, bedeutet für Marc Aurel ganz praktisch, Respekt vor dem Senat, man könnte heute sagen, Respekt vor dem Parlament und Respekt vor der Rechtsprechung zu haben und die besten Männer für den Staatsdienst heranzuziehen.

Marc Aurels Kosmos ist der der Philosophie der Stoa, durchwirkt vom Logos, jener Vernunft, die sich in der Natur, der Gemeinschaft der Menschen und im Individuum manifestiert. Alles ist mit allem verbunden - nicht erst seit der Globalisierung unserer Welt. Wenn diese Weltvernunft mich wie die gesamte äußere Welt durchdringt, bin ich mit der Welt in Homöostase, im Gleichgewicht.

Ein Virus aus China hat unsere gesamte Lebenswelt infiziert. Ist jeder nun allein zu Hause? Viele ja, doch da gibt es Menschen, die Corona-Partys feiern - ungeachtet dessen, dass ein solches Verhalten anderen Menschen den Tod bringen kann.

Die Gesellschaft schaut in Angst und Panik sich selbst ins Gesicht. Was ist zu sehen? Vernunft oder Unvernunft? Solidarität oder Egoismus?

Service

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Sendereihe

Gestaltung

Übersicht

Playlist

Komponist/Komponistin: Hans Zimmer/geb.1957
Komponist/Komponistin: Lisa Gerrard/geb.1961
Gesamttitel: GLADIATOR / Original Filmmusik
Titel: The battle/instr.
Ausführende: Hans Zimmer /Instrumental
Orchester: The Lyndhurst Orchestra
Leitung: Gavin Greenaway
Ausführender/Ausführende: Heitor Pereira /Gitarre
Ausführender/Ausführende: Maurice Murphy /Trompete
Solist/Solistin: Lisa Gerrard /Gesang
Länge: 10:01 min
Label: Decca 4670942

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