Vitomil Zupan

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"Ex libris"-Nachlese: Vitomil Zupan, "Menuett für Gitarre (zu 25 Schuss)". Aus dem Slowenischen von Erwin Köstler. Es liest Rafael Schuchter

Das Leben des slowenischen Schriftstellers Vitomil Zupan ist ebenso schillernd wie tragisch. Nach bewegten Jahren unter anderem als Berufsboxer und Gelegenheitsarbeiter schloss sich der aus Ljubljana stammende Zupan 1941 dem bewaffneten Widerstand gegen die italienischen Besatzer an. Nach der Kapitulation der Italiener kämpfte er auf Seiten des slowenischen Widerstands gegen die Deutschen. 1948 wurde ihm in Jugoslawien wegen unmoralischer Umtriebe und einem Mordversuch der Prozess gemacht. 1954 kam er frei und schrieb bis 1960 unter Pseudonym.

In seinem 1975 erschienenen Roman "Menuett für Gitarre - in 25 Schuss" beschreibt Vitomil Zupan den als revolutionär verklärten Kampf der Partisanen gegen die Besatzer in einer multiperspektivischen Montage. Zwischen Chaos, brutaler Willkür und offensichtlichen Wiedersprüchen ist der Volksbefreiungskrieg in seiner Darstellung ein nackter Kampf ums Überleben - ein Krieg ohne Illusionen. Im Mittelpunkt steht der junge Bohemien und Partisan Jakob Bergant-Berk, das Alter Ego des Autors. Er reflektiert über einen Krieg, der gegen die deutschen Besatzer geführt wird, den alle Beteiligten aber im Grunde gegen sich selbst führen. In bilderstarker Sprache, voller Abschweifungen, Erinnerungen und Zeitsprüngen, folgen wir Jakob Bergant-Berk durch die kriegszerfurchte Unterkrain im Herbst 1943.

Gestaltung: Peter Zimmermann

Service

Aus: Vitomil Zupan - "Menuett für Gitarre (zu 25 Schuss)", Guggolz Verlag (Übersetzung: Erwin Köstler)

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Gestaltung

  • Peter Zimmermann

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