Nicht nur in der Politik: Freundschaft verpflichtet?

22. April 2021, 13:00

Gemauschel hinter verschlossenen Türen, Postenschacher, einflussreiche Netzwerke: in der Politik spielt Freundschaft eine große Rolle, welcher Art sie auch sei - ein gemeinsamer Kampf seit Jugendtagen, dieselbe Gesinnung und Wellenlänge, ein Zweckbündnis mit besten Aussichten oder auch nur ein Gruß, der alte Zeiten beschwört.

Freundschaft ist "eine Art von Tugend" und "höchst notwendig", schreibt Aristoteles: "Denn niemand möchte ohne Freunde leben, auch wenn er alle anderen Güter besäße." Und weiter heißt es in der "Nikomachischen Ethik", in der der griechische Philosoph die Einheit von Ethik und Politik betont: "Auch die Reichen, die Herrscher und die Mächtigen bedürfen bekanntlich der Freunde in besonderem Maß."

Ob in der Partei oder im Verband, im Betrieb oder im Verein - Menschen haben gute Freunde und beste Freundinnen. Es lässt sich weder verhindern noch eindämmen und wäre wohl unmenschlich.

Wie gehen kluge Teams mit der kritischen Seite von Freundschaften um: Cliquendenken und Klüngelei? Wo zieht man - auch für sich selbst - die Grenze zwischen Freundschaft und Seilschaft? Was tun die Ausgeschlossenen? Wieviel Freunderlwirtschaft verträgt ein System und nicht zuletzt die Demokratie?

Andrea Hauer spricht mit Alfred Pfabigan, Literaturkritiker und Sozialphilosoph. Seit 2013 leitet er die "Philosophische Praxis Märzstraße" in Wien.

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Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Andrea Hauer