Laborratte

APA/HANS KLAUS TECHT

Punkt eins

In vivo oder in vitro

Von Mäusen, Organoiden und Menschen: Tierversuche und Alternativen.
Gäste: Univ. Prof. Dr. Bruno Podesser, Zentrum für biomedizinische Forschung, MedUni Wien & Dr. Madeleine Petrovic, Tierschutz Austria, Mitglied der Tierversuchskommission des Bundes & Priv.-Doz. Dipl. Ing. Dr. Winfried Neuhaus, Biotechnologe und Präsident von EUSAAT (European Society for Alternatives to Animal Testing).
Moderation: Natasa Konopitzky.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79
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Ohne Tierversuche hätte es nicht so schnell Impfstoffe gegen Covid-19 gegeben, heißt es aus der Arzneimittelforschung. Vor allem an Mäusen, aber auch Frettchen und Rhesusaffen wurde die Wirksamkeit, die Dosierung, das Impfschema und die Nebenwirkungen der Impfstoffe getestet. Immer wieder kam es im Laufe der Pandemie zu Lieferengpässen bei genetisch veränderten Mäusen und Rhesusaffen.

Gleichzeitig hat die Pandemie aber auch der Entwicklung von alternativen Methoden Auftrieb gegeben. Die Forschung an so genannten Organchips und Organoiden kommt ohne Tierversuche aus. Getestet wird etwa die Auswirkungen von Covid-19 auf den menschlichen Körper an Mini-Gehirnen oder Mini-Nieren, die aus menschlichen Stammzellen hergestellt sind und so groß sind, wie das Auge einer Fliege.

Der Vorteil dieser in-vitro-Versuche, die im Reagenzglas oder in der Petrischale durchgeführt werden, ist, dass die Wirkung direkt auf menschliche Zellen getestet wird. Tierische Organismen können andere Reaktionen zeigen als der menschliche Organismus. Und - wie Tierschützerinnen und Tierschützer betonen - wird das Leid von vielen Tieren vermieden. In Österreich werden pro Jahr ungefähr 250.000 Tiere in Tierversuchen eingesetzt. Alternativmodelle haben jedoch nicht die gleiche Aussagekraft wie Tierversuche in vivo, also Tierversuche, die am lebenden Organismus vorgenommen werden, heißt es aus der Arzneimittelforschung. Ein Verzicht auf Tierversuche würde die medizinische Forschung behindern.

Wie viele Tierversuche sind notwendig? Können alternative Methoden Tierversuche ersetzen? Wie wird in Tierversuchen versucht, die Zahl der Tiere und die Belastung der Tiere zu minimieren?

Dazu sind Univ. Prof. Bruno Podesser vom Zentrum für biomedizinische Forschung, MedUni Wien und Madeleine Petrovic, Mitglied der Tierversuchskommission des Bundes, und Winfried Neuhaus, Biotechnologe und Präsident von EUSAAT (European Society for Alternatives to Animal Testing) Gäste bei Natasa Konopitzky.

Diskutieren Sie mit: Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Urheber/Urheberin: Martin Tingvall
Titel: Vägskäl
Ausführender/Ausführende: Tingvall Trio
Länge: 04:18 min
Label: Skip records

Urheber/Urheberin: Martin Tingvall
Titel: Pa Andra Sidan
Ausführender/Ausführende: Tingvall Trio
Länge: 03:39 min
Label: Skip records

Urheber/Urheberin: Martin Tingvall
Titel: Den Gamla Eken
Ausführender/Ausführende: Tingvall Trio
Länge: 06:17 min
Label: Skip records

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