Italienische Fahne

AP/ALESSANDRA TARANTINO

Europa-Journal

Drei-Meeres-Initiative, Frankreich, Italien, Türkei

Die Länder Mittel- und Osteuropas wollen enger zusammenarbeiten - aber nicht alle verstehen darunter das Gleiche +++ Italien: Wie schützt man den Wiederaufbaufonds vor der Mafia? +++ Türkei: Sommerurlaub trotz Corona-Pandemie +++ Frankreich: Spätes Erbe eines Holocaust-Überlebenden aus Österreich
Moderation: Markus Müller-Schinwald

Die Länder Mittel- und Osteuropas wollen enger zusammenarbeiten - aber nicht alle verstehen darunter das Gleiche
Österreich solle sich stärker in die "Drei-Meeres-Initiative" einbringen - das war die Botschaft des neuen US-Außenministers Antony Blinken beim ersten Telefonat mit seinem Amtskollegen Alexander Schallenberg. Hinter diesem Namen steht eine Initiative, die auf eine Idee der Zwischenkriegszeit zurückgeht: Die kleinen Länder zwischen Schwarzem Meer, Ostsee und Adria sollten enger zusammenarbeiten, um sich gegen den Einfluss der großen Nachbarn wehren zu können. Damals war sie gegen Deutschland und die Sowjetunion gerichtet, heute vor allem gegen Russland. Was unter dieser Initiative zu verstehen ist und welche Perspektiven sie hat, erklärt der Politikwissenschaftler Andreas Umland in Kiew.

Italien: Wie schützt man den Wiederaufbaufonds vor der Mafia?
Die Corona Krise hat Italiens Wirtschaft hart getroffen. Laut dem Unternehmerverband Confcommercio haben im Vorjahr über 200.000 Betreibe im Land die Coronapandemie nicht überlebt und mussten schließen. Auch heuer bleibt die Lage für zehntausende Firmen kritisch. Trotz Milliardenschwerer Hilfspakte der Regierung kommen Hilfen nicht überall oder zu gering an. Dadurch entsteht eine Lücke, die Italiens organisierte Kriminalität für sich zu nutzen weiß. Sie versucht Gelder aus illegalen Einkünften wie dem Drogenhandel in die legale Wirtschaft zu schleusen, setzt Unternehmer mit Wucherkrediten unter Druck mit dem Ziel Firmen zur Geldwäsche zu nutzen. Katharina Wagner hat in Rom Betroffene und Experten getroffen.

Türkei: Sommerurlaub trotz Corona-Pandemie
In der Türkei gilt derzeit ein strenger Lockdown. Die einzigen, die sich frei im Land bewegen dürfen sind Touristen, die von den Maßnahmen weitgehend ausgenommen sind. Die Regierung versucht so, ausländische Gäste ins Land zu locken, die für die türkische Wirtschaft eine wesentliche Rolle spielen. Bei der eigenen Bevölkerung kommt der Freibrief für Touristen aber nicht so gut an, berichtet Marion Sendker.

Frankreich: Spätes Erbe eines Holocaust-Überlebenden aus Österreich
Es war eine ungewöhnliche Nachricht, die Anfang des Jahres im Gemeindeamt des französischen Ortes Chambon-sur-Lignon einging: Der Gemeinde im Zentralmassiv wurden fast zwei Millionen Euro vererbt. Erblasser war der gebürtige Wiener Eric Schwamm, der während des zweiten Weltkrieges als Kind aus Österreich flüchten musste und in dem kleinen Ort Schutz vor der Verfolgung der Nationalsozialisten fand. Als Dank hinterließ er dem Ort sein gesamtes Vermögen, das jetzt die für Jugendliche und die Förderung von kleinen Unternehmen eingesetzt werden soll, berichtet Cornelia Primosch.

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