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Dimensionen
Neuanfang ohne Ende
Neuanfang ohne Ende
Wissenschaft im Exil
Von Anneke Meyer
3. August 2021, 19:05
Ein Geologe, eine Juristin, ein Philosoph, eine Psychologin: vier Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. In Deutschland haben sie eine Möglichkeit gefunden, ihre Arbeit, ihre Forschung weiterzuführen: ein Stipendium, das Geflüchteten eine Eintrittskarte in die deutsche Wissenschaftswelt geben wollte. Wissenschaft ist ein internationales Geschäft, alle sprechen Englisch, Austausch über Grenzen hinweg ist normal - es sollte einfach sein in einem neuen Land anzukommen.
Zu arbeiten, Karriere zu machen - theoretisch. Praktisch ist alles viel komplizierter. Die Geflüchteten kommen aus Wissenschaftssystemen, die mit der deutschen Hochschullandschaft wenig Schnittmenge haben. Andere Methoden, andere Paradigmen, andere Grundeinstellungen. Was in der Heimat eine wissenschaftliche Kompetenz war, kann anderenorts irrelevant sein. Dazu kommen Sprachbarrieren im Alltag, ein neues Umfeld und die persönliche Belastung durch die Fluchterfahrung.