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APA/DPA/MICHAEL KAPPELER

Praxis - Religion und Gesellschaft

Antisemitismus im Christentum

"Ans Kreuz mit ihm!" - Christliche Wurzeln des Antisemitismus +++ Unorthodoxe, Shtisel und Co: Serienboom über Ultraorthodoxe

1. "Ans Kreuz mit ihm!" - Christliche Wurzeln des Antisemitismus

Als "Gottes-Mörder" wurden Jüdinnen und Juden beschimpft - obwohl es nach dem Bericht des Johannesevangeliums nicht "das jüdische Volk", sondern genau genommen "die Hohepriester und die Diener" sind, die zwei Mal rufen: "Kreuzige ihn!". Pontius Pilatus fügt sich nach biblischem Bericht dem "Druck der Straße" - angelastet wurde dieses Todesurteil aber nie dem "Imperium Romanum", sondern bis in die jüngste Vergangenheit immer wieder "den Juden" - im Sinne der historischen Kollektivschuld. Ihre Botschaft mag im Grunde tatsächlich eine "frohe" sein - die Evangelien wurden und werden aber auch als solide Grundlage für eine handfeste Judenfeindlichkeit gelesen, die bis zum Antisemitismus des Nationalsozialismus und zur Shoah ihre Wirkung entfaltet hat. Und der eine oder andere Blick in das sogenannte "Alte Testament" verrät außerdem: Einige Erzählungen in der "Hebräischen Bibel" lassen sich ebenfalls als Rechtfertigung für andere Formen rassistischer Diskriminierung instrumentalisieren. Die "Black Lives Matter!"-Bewegung hat die vielfältigen Wurzeln rassistischer Diskriminierung wieder ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit gerückt. Im Rahmen der Serie "Das Beste zum Wiederhören" beleuchtet Markus Veinfurter ein Stück christlicher Schuldgeschichte - und zeigt Ansätze für eine Gegenstrategie auf, denn die biblischen Texte können auch ganz anders interpretiert werden.


2. Unorthodoxe, Shtisel und Co: Serienboom über Ultraorthodoxe

Ob "Unorthodoxe", "Shtisel" oder bald auch "The Beauty Queen of Jerusalem": Serien über Jüdinnen und Juden stoßen in Streamingdiensten wie Netflix oder Amazon Prime immer wieder auf großes Interesse. So wurde etwa die dritte Staffel von Shtisel, die vor kurzem erschienen ist, von vielen schon sehnsüchtig erwartet. Die israelische Serie spielt in einem streng orthodoxen Stadtteil von Jerusalem und erzählt die Geschichte der Familie von Rabbiner Shulem Shtisel. Woher kommt dieses große Interesse? Hat der Hype auch problematische Seiten? Lena Göbl hat neben den Judaisten Klaus Davidowicz und der Journalistin Alexia Weiss auch mit dem Darsteller von Shulem Shtisel, dem israelischen Schauspieler Dov Glickman gesprochen.

Service

IMDb: Unorthodox
Wikipedia: Unorthodox
Wikipedia: Shtisel
Wikipedia: Dov Glickman
IMDb: Doval'e Glickman
Universität Wien: Institut für Judaistik
Alexia Weiss

Sendereihe

Gestaltung