Maximilian Kolbe

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Gedanken für den Tag

Rembert Schleicher über Maximilian Kolbe

"Leben für Leben". Der katholische Theologe Rembert Schleicher zeichnet Kolbes Lebensweg bis zur Ermordung in Auschwitz vor 80 Jahren nach

Der 1894 geborene Rajmund Kolbe, als Franziskanerpater Maximilian Maria, hat meiner Meinung nach nicht lange hin- und herüberlegt, als er sagte, er wolle statt Franciszek Gajowniczek in den Hungerbunker gehen. Es war für ihn eine alternativlose Eingebung des Augenblicks. Sein ganzes Leben bis zu diesem Zeitpunkt kann man als eine Vorbereitung auf seine Tat verstehen.

Rajmund Kolbe wuchs in einem besonders marienfrommen Haus auf. Sein Vater führte eine Buchhandlung mit religiöser Literatur und seine Mutter sah im klösterlichen Leben die Zukunft für ihre drei Söhne. Rajmund soll als Jugendlicher eine Marienerscheinung erlebt haben, die ihn dazu bewegt hat in den Minoritenorden einzutreten. Man schickte ihn zum Theologiestudium zuerst nach Krakau und dann nach Rom, wo er 1918 zum Priester geweiht wurde.

Pater Kolbe war zwar sein Leben lang kränklich, aber er war willensstark und bereit zu Unmöglichem. In wenigen Jahren baute er, ohne über materielle Mittel zu verfügen, das Kloster "Niepokalanów" bei Warschau auf. Übersetzt bedeutet dieser Name "Stadt der Unbefleckten Empfängnis Mariä". Das Kloster ist heute ein beliebter Marienwallfahrtsort. Dort gründete Pater Kolbe einen Verlag mit mehreren Zeitschriften, eine Druckerei und andere Wirtschaftsbetriebe. Es ging ihm darum, zeitgemäß missionarisch zu wirken. Anfang der 30er Jahre reiste er nach Japan und gründete in Nagasaki ein Kloster, das heute noch besteht.

Bei seiner ersten Verhaftung im Herbst 1940 sagte Pater Maximilian zu seinen Mitbrüdern: "Seht ihr denn nicht, dass wir auf Mission ausziehen? Man zahlt uns sogar noch die Reise!" Und er wünschte ihnen, "der Heiligen Jungfrau noch mehr und jeden Tag vollständiger zu gehören". Um dann zum Schluss zu kommen: "Jetzt, wo wir Gelegenheit haben zu leiden, wollen wir diese nutzen, um viele Seelen zu gewinnen!" Also: Leben für Leben.

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Wojciech Kilar/1932-2013
Vorlage: Henry James/1843-1916
Gesamttitel: THE PORTRAIT OF A LADY / Original Filmmusik / Ausschnitt
Titel: The portrait of a lady
Orchester: Filmorchester
Leitung: Stepan Konicek, Nic Raine
Länge: 03:59 min
Label: London 4550812 (Promo)

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