Tipps für Ö1 Club-Mitglieder

30. August 2021, 21:55

1. Jedermanns Juden

"Jedermann" - Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes ist seit 1920 am Domplatz von Salzburg Markenzeichen der Salzburger Festspiele. Das Jüdische Museum Wien präsentiert derzeit eine Rückschau auf 100 Jahre Salzburger Festspiele und der jüdischen Teilhabe am Festival, das sich zunächst als neobarockes-katholisches Spektakel verstand, wobei aber auch Avantgarde gezeigt wurde. Während des Austrofaschismus erfolgte eine Politisierung des Programms. 1938 wurden die Festspiele im Sinne der "Rassentheorie" der Nazis ideologisch uminterpretiert, Künstler mit jüdischem Hintergrund waren nicht mehr erwünscht und wurden vertrieben. Im Zentrum der Ausstellung stehen einige noch nie gezeigte Objekte aus dem Nachlass von Regisseur und Festivalgründer Max Reinhardt sowie vielfältige Kunstwerke, die den Aufstieg der Festspiele bis heute, sowie die Lebenswege der verschiedenen handelnden Personen, ihre Karrieren und ihre Fluchtwege nachzeichnen. Die Schau "Jedermanns Juden. 100 Jahre Salzburger Festspiele" des jüdischen Museums in Wien läuft noch bis zum 21. November.

2. Statusmeldungen von Stefanie Sargnagl

Stefanie Sargnagels "Statusmeldungen" setzen im Sommer 2015 an und kommentieren das allgemeine Geschehen. Flüchtlingskrise, Zielpunkt-Pleite, Bundespräsidentenwahl. Ihre Statusmeldungen würden auch retrospektiv treffen, denn sie schreibe radikal subjektiv und sehr weise über das Leben, über Feminismus, über Aussichtslosigkeit und Depression, über "die Rechten" und "die Linken". Das Theater praesent in Innsbruck holt diese nun in einer Uraufführung Sargnagels erstmals auf die Bühne. Regie führt Susanne Schmelcher. Die Premiere ist am Freitag, dem 3. September. Vorstellungsbeginn ist um 20.00 Uhr.

3. Artacts Festival in St. Johann in Tirol

Anteloper, Jaimie Brunch und Jason Nazary, spielen als Trompeterin und Schlagzeuger zusammen, seit sie sich 2002 am New England Conservatory of Music trafen. In diesem Duo sind die zwei Musiker außerdem noch an Keyboards und Synthesizern zu hören. Anteloper ist eine von zahlreichen Musik-Formationen, die zum Festival artacts in St. Johann in Tirol auftreten werden. Festivalleiter Hans Oberlechner zeigt in seiner Programmgestaltung wieder eine große Bandbreite an musikalischen Events. So wird zum Beispiel auch das österreichische Duo strings&noise zu erleben sein, zwei Musikerinnen, die auch seit Jahren eine intensive Zusammenarbeit verbindet. Die Künstlerinnen verbindet die feste Überzeugung und Vision, dass neue Musik spannend und anregend ist; und das nicht nur für erfahrene, sondern auch für ganz ungeübte Ohren. Das Festival artacts findet zwischen dem 3. und 5. September in der alten Gerberei in St. Johann in Tirol statt und veranstaltet an den drei Tagen jeweils ab 19.00 Uhr vier Konzerte. U. an sind auch Elektro Guzzi, das Klare-Swell-Quartet oder die Formation "Ruf der Heimat".

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Theater Praesent
Jüdisches Museum Wien
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Gestaltung

• Ursula Scheidle