Ronald M. Schernikau

SCHERNIKAU

Ö1 Kunstsonntag: Tonspuren

Ronald M. Schernikau: Autor, Kommunist und schwule Diva

Die Schönheit - Porträt zum 30. Todestag des kommunistischen Schriftstellers
Ronald M. Schernikau. Feature von Johanna Tirnthal (Koproduktion WDR/ORF)

"Schönheit ist das Versprechen, dass das werden kann, was wir uns wünschen", schreibt Ronald M. Schernikau in Die Tage in L. Schernikau war Autor, Kommunist und schwule Diva mit einer außergewöhnlichen Biografie zwischen DDR und Westdeutschland. In den letzten Jahren erfahren seine Texte ein Revival. Was macht sie so aktuell?

Schernikau kommt als Kind im Kofferraum von der DDR in den Westen. Zeit seines Lebens zieht es ihn zurück. 1986 geht er zum Studium nach Leipzig, im September 1989 wird er noch DDR-Bürger. Seine Texte vereinen absurde Komik, politischen Ernst und literarisches Stilbewusstsein. Für seinen schwulen Debüt-Roman Kleinstadtnovelle wird er vom westdeutschen Feuilleton gefeiert. Später erforschen seine Texte das Leben in BRD und DDR. Er korrespondiert mit Schriftsteller*innen wie Peter Hacks, Gisela Elsner oder Elfriede Jelinek. Unangekündigt klingelt er bei einem Wien-Besuch sogar an Jelineks Tür, später setzt sie sich für die Veröffentlichung seines Mammutwerks legende ein. Darin geht es um Götter, die versuchen in West-Berlin den Kommunismus einzuführen. Schernikau stirbt mit nur 31 Jahren an den Folgen von Aids.

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