Kinder sitzen an einer Wand in Afghanistan

APA/AFP/JAVED TANVEER

Journal-Panorama

Afghanistan: Ein Land in Not

Mittwochsrunde

Als die NATO-Truppen aus Afghanistan abzogen und die Taliban Mitte August 2021 die Macht übernahmen, stand das Land am Hindukusch einige Wochen lang im Mittelpunkt der internationalen Medienöffentlichkeit. Seither ist es still geworden um Afghanistan. Die wenigen Informationen, die nach außen dringen, sind indes erschütternd: Die UNO warnt vor einer Hungersnot, mehr als die Hälfte der Afghanen und Afghaninnen, unter ihnen zehn Millionen Kinder, sind von akuter Nahrungsmittelknappheit bedroht. Durch die Einstellung internationaler Hilfe und das Einfrieren des afghanischen Staatsvermögens ist das Land in eine beispiellose Wirtschaftskrise geschlittert. Die Taliban lassen Mädchen nach der Grundschule nicht in die Schule gehen, viele Frauen konnten nicht an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, Aktivistinnen leben in Angst, Proteste werden gewaltsam unterdrückt.

Wie beurteilen Experten die politische und humanitäre Lage in Afghanistan? Was kann und muss die internationale Gemeinschaft tun, um eine Hungerkatastrophe abzuwenden? Wird man sich mit den Taliban arrangieren müssen, nachdem das 20 Jahre dauernde Engagement des Westens nicht zum Ziel geführt hat?


Darüber diskutieren:

Markus Gauster, Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement, Landesverteidigungsakademie
Gabriele Rasuly, Afghanistan-Expertin, Universität Wien
Tankred Stöbe, Notarzt, Ärzte ohne Grenzen Deutschland

Diskussionsleitung: Elisa Vass

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