Tyrannei der Ungeimpften oder Diktatur der Mehrheit?

16. November 2021, 13:00

In der öffentlichen Diskussion um die Impfpflicht berufen sich alle Seiten auf die Freiheit: Die Freiheit der Mehrheit, so ungestört wie möglich zu leben, die von Individuen, über ihren eigenen Körper zu entscheiden, die Freiheit von Zwang und die Freiheit von Ansteckung.

Wie lassen sich all diese Freiheitsansprüche entwirren? Der Völkerrechtler Ralph Janik wählt den juristischen Weg, um festzustellen, wie es eigentlich in der europäischen Rechtsprechung mit Freiheitsrechten von Individuen und Sicherheitsrechten von Gesellschaften steht. Ungeimpft zu sein, ist keine Weltanschauung und keine Religion und genießt dementsprechend auch keinen besonderen gesetzlichen Schutz, argumentiert er.

Im Gespräch mit Philipp Blom und mit den Hörer:innen entwickelt Ralph Janik die juristische Dimension der aktuellen Diskussionen und geht auch auf deren philosophische Aspekte ein: Wie kann man praktisch Rechte gegeneinander abwägen, vor allem, wenn es darum geht, mit unvollständiger Information rasch zu handeln? Inwiefern hat der Staat das Recht und sogar die Pflicht, Bürger:innen zu gewissen Dingen zu zwingen, und wie steht es neben den Bürgerrechten eigentlich mit den Bürgerpflichten, wie sie Irmgard Griss kürzlich eingefordert hat?

Diskutieren Sie konstruktiv mit über Freiheiten, Rechte und Pflichten in der Pandemie! Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins