Ausstellungsansicht, Galerie VIPER

GALERIE VIPER/PETER FABO

Leporello

Die Macht der Momente


Proust und der Madeleine-Effekt

"Und dann ist mir ganz plötzlich die Erinnerung erschienen", schreibt Marcel Proust in seiner "Suche nach der verlorenen Zeit." Das kam mit dem Geschmack eines kleinen Stücks Madeleine-Kuchen, gemischt mit einem Schluck Tee - genauso wie es ihm früher seine Tante Léonie kredenzte. Mit der Erinnerung an den Geschmack stiegen auch Bilder vor seinem geistigen Auge auf. Die Leute aus dem Dorf, ihre kleinen Häuser, die Kirche. Dieser Madeleine-Effekt oder eben Proust Moment, wie dieses Erinnerungsphänomen in der Psychologie genannt wird, hat die beiden Proust-Kenner Silke Dürnberger und Anton Thuswaldner zum Buch "Mein Proust-Moment" (Müry Salzmann) inspiriert. Darin erzählen Autorinnen und Autoren "was ihre Erinnerung zum Blühen bringt". So sind in dem Buch 14 literarische Stimmen der Gegenwart versammelt, die ihren Proust-Moment beschreiben. Gestaltung: Ursula Mürling-Darrer


Kunst als Form der Erinnerung

Andreas Fogarasi ist ein leidenschaftlicher Stadtflaneur mit Blick für Details, die anderen entgehen. Aufmerksam beobachtet der Künstler urbane und gesellschaftliche Veränderungen und beleuchtet in seinen Arbeiten das Verhältnis von Architektur, Kultur, Individuum und Gesellschaft. In der Prager Galerie VIPER zeigt Andreas Fogarasi derzeit die Werkserie "Nine Buildings, Stripped". In diesen skulpturalen Arbeiten kombiniert der Künstler Fragmente von Gebäuden, die nicht mehr existieren, mit Mustern jener Materialien, durch die sie ersetzt wurden. Fassadenelemente, Fliesen, Teile von Fenstern, Türen oder Böden. Seine kritischen Arbeiten zu Stadtentwicklung, Politik und Architektur versteht der Künstler als Momentaufnahmen in einem ständigen Veränderungsprozess. Im Jänner stellt Andreas Fogarasi in der Wiener Galerie Georg Kargl aus. Gestaltung: Sophie Menasse

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Galerie Georg Kargl

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