Die Inflation und wen sie trifft

23. November 2021, 13:00

3,7 Prozent in Österreich, 4,1 Prozent in der Eurozone: Damit war die Inflation im Oktober (im Vergleich zum selben Monat im Vorjahr) so hoch wie seit rund einem Jahrzehnt nicht.
Die Ursachen dafür liegen zum einen in größerer Nachfrage. Nachdem Konsum und Produktion vieler Güter während der Pandemie stagniert haben, holen sie jetzt auf. Andererseits waren zuletzt auch Produktions- und Transportkapazitäten vielerorts reduziert, erklärt der Ökonom Josef Baumgartner: Und diese Kapazitäten waren auch vor der Corona-Krise schon ausgelastet - denn nach langen Jahren im Schatten der Finanzkrise gab es nur eine kurze Phase der Hochkonjunktur.

Zur Inflation tragen auch stark gestiegene Energiepreise bei, unter anderem beim für Österreich und Europa wichtigen Erdgas. Das wirkt sich sowohl auf die Produktionskosten aus wie auch direkt auf die Haushalte, zeitverzögert durch bestehende Verträge mit fixen Preisen.

Die höheren Konsumentenpreise treffen Menschen mit geringen Einkommen am härtesten, sagt die Wirtschaftswissenschaftlerin Monika Köppl-Turyna. Sie macht außerdem auf die sogenannte Vermögenspreisinflation aufmerksam: Schon seit Jahren sind die Preise für die Anlagen in Aktien, Anleihen, Immobilien oder auch Gold stark angestiegen. Sparen, Altersvorsorge und Vermögensaufbau sind dadurch teurer und für weniger Menschen leistbar geworden.

Welche weitere Entwicklung ist zu erwarten? Ist eine anhaltend hohe Inflation zu befürchten, und wie hängt der Fortgang der Pandemie damit zusammen? Sollte die staatliche Geldpolitik der Inflation (mehr) gegensteuern?

Johann Kneihs spricht darüber mit den beiden Fachleuten und mit Ihnen: Die Hörer:innen sind wie immer eingeladen, sich am Gespräch zu beteiligen, telefonisch während der Sendung unter der Nummer 0800 22 69 79 oder per E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Johann Kneihs