Koka Nikoladze

ORF/MUSIKPROTOKOLL/MARTIN GROSS

Zeit-Ton

Koka Nikoladzes musikalische Handwerkskunst

musikprotokoll 2021. Die musikalische Fantasie und handwerkliche Meisterschaft des Koka Nikoladze

Die sprühende Fantasie von Koka Nikoladze geht mit handwerklicher Meisterschaft einher. Seine anmutigen Musikmaschinen wurden im Rahmen des ORF musikprotokoll im steirischen herbst in einer Ausstellung präsentiert. Zudem war Nikoladze als Komponist und Performer zu erleben. Zudem erging ein Kompositionsauftrag an ihn, interpretiert vom Black Page Orchestra. Dafür kreierte er ein Werk, das die Grenzen von Komposition, Improvisation und Interpretation verwischt.

Nikoladzes musikalische Wurzeln liegen in einer Geigenausbildung am Konservatorium von Tbilissi und einem Kompositionsstudium beim Lachenmann-Nachfolger Marco Stroppa in Stuttgart. Mit konventionellen Lösungen hat sich Nikoladze nie zufriedengegeben; nach seinem Masterstudium arbeitete er am Norwegian Centre for Technology in Music and the Arts. Nikoladze lebt in Oslo, entwickelt Konzepte der Echtzeitkomposition und animierter Notation. Er bastelt an filigranen Beat Machines, die so schön aussehen, wie sie klingen. Zuletzt sorgte Nikoladze mit einer Online-Aktion für Furore: Er versteigerte den letzten Akkord einer Komposition, gespeichert auf einem USB-Stick. Das höchste Gebot erreichte 13.900 US-Dollar.

Die Beat Machines klingen nicht nur überraschend und entwickeln ein faszinierendes akustisches Eigenleben, sie sind auch schön anzusehen und funktionieren als optische Kunstwerke. Eine der Musikmaschinen steht heute im Pop Music Museum in Oslo. Die effektvoll montierten Videos der Instrumente sorgen via Internet für weltweite Aufmerksamkeit.

Die Erfahrungen mit den Beat Machines schlagen sich auch in anderen interaktiven Arbeiten von Nikoladze nieder. So erfindet er etwa ein mechanisches Orchester für eine Performance im öffentlichen Raum. Für das Ensemble Resonanz kreiert er das System KOI (Koka's Orchestra Interface): Notenständer werden dabei mit LED-Lämpchen ausgestattet, über die man gelochte Notenblätter legen kann. Das macht es möglich, von einem Laptop aus, über den man die Lämpchen kontrolliert, das Orchester zu steuern. Dieses Prinzip der Live-Komposition war 2018 erstmals in der Elbphilharmonie zu erleben - und im selben Jahr mit dem Klangforum Wien bei den Donaueschinger Musiktagen.

Gestaltung: Rainer Elstner

Service

Koka Nikoladze

ORF musikprotokoll im steirischen herbst

Sendereihe

Gestaltung

  • Rainer Elstner

Übersicht

  • Musikprotokoll 2021

Playlist

Komponist/Komponistin: Koka Nikoladze
Titel: Starshine
Ausführende: Mariam Maghradze
Ausführende: Koka Nikoladze
Ausführende: Kaylie Dunstan
Länge: 02:14 min
Label: Manus

Komponist/Komponistin: Koka Nikoladze
Titel: Luminarium
Ausführende: Ensemble Le Balcon
Länge: 01:21 min
Label: Manus

Komponist/Komponistin: Koka Nikoladze
Titel: Poezdeplacement - Differentzeitmaßcope
Ausführende: Johannes Keller (cembalo universale)
Ausführende: Eva Saladin (violin)
Ausführende: Céline Papion (cello)
Länge: 02:53 min
Label: Manus

Komponist/Komponistin: Koka Nikoladze
Titel: Operation manual for a stick
Ausführende: Koka Nikoladze
Länge: 01:30 min
Label: Manus

Komponist/Komponistin: Koka Nikoladze
Titel: A Piece For A Table, Some Junk On It, And Then For Heavily Banging On That Table
Ausführende: Koka Nikoladze
Länge: 04:45 min
Label: Manus

Komponist/Komponistin: Koka Nikoladze
Titel: Na
Ausführende: Black Page Orchestra
Länge: 08:39 min
Label: Manus

Komponist/Komponistin: Koka Nikoladze
Titel: 21.10.18 für Ensemble
Ausführende: Klangforum Wien
Länge: 17:29 min
Label: Manus

weiteren Inhalt einblenden