PICHLMAYER
Radiokolleg - Sagen aus Österreich
Von überlisteten Teufeln, Almgeistern und verwunschenen Burgen (2)
Gestaltung: Ute Maurnböck und Ulrike Schmitzer
28. Dezember 2021, 09:05
Der Untersberg in Salzburg ist ein geheimnisvoller Ort. Im Berginneren lagern nicht nur unermessliche Schätze, dort leben auch Zwerge und Riesen und Edelleute sitzen mit Kaiser Karl dem Großen um einen großen Tisch. Sein Bart ist inzwischen so lange, dass er um den Tisch wächst. Kaiser Karl der Große schläft dort in den Höhlen des Berges und wartet auf seine Auferstehung. Alle hundert Jahre erwacht er und überprüft, ob das jüngste Gericht nah ist. Dann kann ihn auch ein Sterblicher sehen. Das ist eine der Sagen, die sich um den Untersberg ranken.
Die oberösterreichische Burg Rannariedl, die über die Donau blickt, wurde - so will es die Sage - mit einem gehobenen Schatz errichtet. So soll der kleine Sohn des Burgherrn von Haichenbach von der Magd in Sicherheit gebracht worden sein, als Feinde die Burg zerstörten. Seiner Herkunft war er sich bis ins Erwachsenenalter nicht bewusst, fand mit Hilfe eines geheimnisvollen alten Männleins das Gold, erfuhr von seiner wahren Herkunft und baute die heutige Burg Rannariedl. Die Überreste der alten Burg sind noch zu sehen.
Sagen haben - im Gegensatz zu Märchen- oft tatsächliche Ereignisse, Orte oder Persönlichkeiten als Ausgangspunkt für eine fantastische Erzählung. Was macht heute die Faszination von Sagen aus? Werden sie heute noch im Unterricht verwendet? Was ist der wahre Kern der Sage? Was unterscheidet die österreichische Sage von Sagen aus anderen Ländern? Viele Sagen um Wilde Frauen oder dämonische Wesen fanden auch im Brauchtum Eingang. Sind Sagen heute noch lebendiger Teil der Volkskultur?
Sagen erleben gerade - wie auch das Interesse für die Heimat - eine Renaissance. Zahlreiche SchriftstellerInnen setzten sich für das Buchprojekt "Sagen Reloaded" mit heimischen Sagen auseinander.
Ö1 möchte die fantastische Welt der Sagen wieder zum Leben erwecken.
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