Nachruf auf eine Ikone im Kampf gegen die Apartheid

30. Dezember 2021, 13:00

Der südafrikanische Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu, der am Stefanitag in Kapstadt verstorben ist, war ein führender Aktivist gegen Apartheid und für soziale Gerechtigkeit, der unter größten persönlichen Risiken für seine Überzeugungen einstand. Schon als junger Lehrer wurde er politisch aktiv. Nach seiner Ordination als anglikanischer Geistlicher und auch nach seiner Ernennung zum Erzbischof nutzte er seine Stellung, um die Anti-Apartheidsbewegung zu unterstützen, an Protesten teilzunehmen, als Zeuge aufzutreten und die Bewegung auch im Ausland zu repräsentieren.

Nach dem Ende der Apartheid gehörte Tutu zu den symbolischen Stützen der Regierung Mandelas - und zu den schärfsten Kritikern seiner Nachfolger, der Politiker und den ANC, die regierende Partei, immer wieder zur Rechenschaft zog und gleichzeitig in der Übergangsphase zwischen verschiedenen Parteien vermittelte. Von 1996 bis 1998 stand Desmond Tutu der Wahrheits- und Versöhnungskommission Südafrikas vor, die sich mit dem Erbe der Apartheid auseinandersetzte.

Regina Strassegger ist Dokumentarfilmerin, die unter anderem auch für den ORF Dokumentationen über den Kampf gegen die Apartheid und die Herausforderungen machte, vor denen afrikanische Gesellschaften stehen. Auch mit Desmond Tutu und Nelson Mandela hat sie zusammengearbeitet. Was hat diese Aktivisten angetrieben, sich trotz der erdrückenden Übermacht des Staates und der weit verbreiteten Hoffnungslosigkeit weiter einzusetzen, weiter ihr Leben zu riskieren?

Philipp Blom spricht mit Regina Strassegger über Leben und Erbe von Desmond Tutu.

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Sendereihe

• Punkt eins