In memoriam. Unveröffentlichtes von Peter "Pita" Rehberg aus dem ORF-Archiv.

2. Jänner 2022, 22:05

Mitte der 1990er Jahre: Es brodelt in Wien und in Graz in gleich mehreren Szenen zeitgenössischer und experimenteller Musik. Das Klangforum Wien hatte zeitgenössische Sprengkraft gewonnen und das Institut für elektronische Musik der Musikuni Graz internationales Renommee. Von Seiten Ö1 und ORF hatte sich die noch junge special interest Sendereihe Zeit-Ton ihren Platz erobert und das ORF-Festival musikprotokoll in Graz stand unter einer neuen, den elektronischen, auch nicht-akademischen Entwicklungen gegenüber äußerst positiv eingestellten Leitung. Und in Wien platzten die ersten mego-night Konzertnächte mit raketenartigem Lärm ins Nachtleben, beispielsweise in der Simmeringer Szene Wien. DJ Pure, Christian Fennesz, Ramon Bauer hießen die Protagonisten auf und hinter der Bühne. Und bald stellte sich heraus, dass ein entscheidendes Kraftzentrum all dieser Aufbrüche der britisch-österreichische Musiker und Organisator Peter Rehberg alias Pita war.

Aus der raren, aber realen Schnittmenge des bisher Erwähnten stammen die teils unveröffentlichten Mitschnitte dieser Peter Rehberg in memoriam gewidmeten Zeit-Ton Sendung. Einige Male hat Peter Rehberg an von Ö1 und dem musikprotokoll initiierten Projekten in den späten 1990er Jahren teilgenommen. In Wien kam es im Rahmen der Konzertreihe Black Friday zum ersten und letzten Mal zu einer wirklichen Begegnung und Vermischung der eingangs erwähnten Szenen von Klangforum Wien mit Beat Furrer und Bernhard Lang bis hin zu Fennesz und Peter Rehberg. Beim musikprotokoll trat ein Trio auf, das im Nachhinein wie eine personelle Variation des legendären Fenn O'Berg Trio wirkt, nämlich Christian Fennesz, Jim O'Rourke und Peter Rehberg. Ausschließlich live-Mitschnitte aus dem ORF-Archiv sind in dieser Sendung zu hören, aufgenommen im Porgy&Bess, im Sendesaal des Wiener Funkhauses und beim musikprotokoll in Graz.

Gestaltung: Christian Scheib

Sendereihe

• Ö1 Kunstsonntag: Zeit-Ton extended

Gestaltung

• Christian Scheib