Das Gefängnis in Guantanamo.

AP/SYLVIE LANTEAUME

Journal-Panorama

Guantanamo: Kein Ende in Sicht

Auch 20 Jahre nach seiner Eröffnung ist eine Schließung des Gefangenenlagers nicht absehbar.
Gestaltung: Julia Kastein (ARD)

Vor 20 Jahren, am 11. Jänner 2002, brachten die USA die ersten Gefangenen des "Kriegs gegen den Terror" nach Guantanamo, in Ketten und Augenbinden. Nur vier Monate nach den Anschlägen von 9/11 sollte die Botschaft sein: "Wir haben die Schuldigen".

Im Laufe der nächsten Jahre sperrte die US-Regierung fast 800 Männer aus 50 Ländern auf ihrer entlegenen Basis in Kuba weg, auch Minderjährige waren darunter. Anfangs wurden sie unter unmenschlichen Bedingungen und ohne Anspruch auf ein Gerichtsverfahren weggesperrt, viele wurden gefoltert. Aber die meisten Männer ließ die USA schließlich laufen.

Inzwischen sind nur noch knapp 40 Gefangene in Guantanamo. Gegen die meisten wurde noch nicht einmal Anklage erhoben. Anderen wird vor Ort der Prozess gemacht - nach einer hochumstrittenen und eigens für diese Angeklagten erfundenen Sonder-Justiz. Guantanamo, das findet auch Präsident Joe Biden, ist ein Schandfleck für die USA. Genau wie sein Vorgänger Obama will er das Lager eigentlich schließen - aber auch er weiß nicht, wie.

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