Der Ausbruch des Hunga Tonga-Hunga Ha'apai

25. Jänner 2022, 13:00

Die Bilder der Naturkatastrophe gingen um die Welt: Als der Hunga Tonga-Hunga Ha'apai Mitte Jänner ausbrach, dokumentierten zwei Wettersatelliten 36.000 Kilometer über der Erdoberfläche, die gewaltige Eruption und die Aschewolke, die den Inselstaat Tonga einhüllte. Der Ausbruch des Vulkans im Südpazifik war, so erste Analysen, die heftigste Eruption seit jener des philippinischen Pinatubo 1991. So stark, dass sie noch im mehr als 2.000 Kilometer entfernten Neuseeland zu hören war. Zugleich gab es für den gesamten pazifischen Raum eine Tsunamiwarnung.

Tonga besteht aus mehr als 170 Inseln, die im Pazifik nördlich von Neuseeland und südlich von Fidschi liegen. Auf den 36 bewohnten Inseln leben etwa 100.000 Menschen. Welche Schäden diese Katastrophe verursacht hat, wird noch untersucht - genauso wie die Folgen für Umwelt und Klima. Denn die ausgestoßene Aschewolke, die einen Durchmesser von mehreren hundert Kilometern erreichte, könnte einen Einfluss auf das Klima haben.

Der Geophysiker Götz Bokelmann gehört zu den Forschern, die sich mit seismischen Gefährdungen und möglichen Veränderungen der Atmosphäre befassen. Dass es in Tonga immer wieder zu Naturkatastrophen kommt, hat mit der geographischen Lage des Inselstaats zu tun. Tonga liegt auf dem "Feuerring": Von Neuseeland aus zieht eine Vulkankette 2.500 Kilometer lang in Richtung Norden. Dort werden mehr als 80 aktive Vulkane gezählt, fast die Hälfte allein beim Archipel von Tonga. Unter der Wasseroberfläche dürften zahlreiche weitere unentdeckte Vulkane liegen.

Obwohl die seismischen Risiken bekannt sind, ist die Überwachung dennoch schwierig. Warum das so ist, auf welche Daten Forschende weltweit nun warten, um den Vulkanausbruch erforschen zu können und ob sich der Ausbruch des Hunga Tonga-Hunga Ha'apai klimaverändernd auswirken könnte, darüber spricht Marlene Nowotny in dieser Ausgabe von "Punkt eins" mit Götz Bokelmann.

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Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Marlene Nowotny