Jeanine de Bique

MARCO BORGGREVE

Des Cis

Starke Frauen, starke Darstellung

mit Helene Breisach. Das Debütalbum der Sopranistin Jeanine de Bique

Sie singt ein Repertoire, das von den großen Heroinen des Barock über Donna Anna in Mozarts "Don Giovanni", Agathe im "Freischütz" bis hin zu Maria in "The Sound of Music" reicht: Jeanine de Bique überzeugt mit ihrem beweglichen, glockenklaren Sopran und einer glaubhaften Verkörperung ihrer Rollen. In Wien konnte sie das zuletzt eindrucksvoll zeigen mit ihrer Darstellung der Bess in George Gershwins Oper "Porgy and Bess" im Oktober 2020 im Theater an der Wien.

"Die Möglichkeiten, ein Programm für ihr Debütalbum zu entwickeln, waren endlos!", schwärmt Yannis Francois, der Jeanine de Biques Debütalbum "Mirrors" konzeptuell mitgestaltet hat. Letztendlich entschied man sich fürs Barockrepertoire. "Es scheint, als hätte alles, das mich bisher als Person und Musikerin geprägt hat, mir die Mittel gegeben, den musikalischen und emotionalen Anforderungen des Programms gerecht zu werden", so Jeanine de Bique über ihr Album, auf dem sie Heldinnen wie Alcina, Agrippina, Rodelinda, teils in Vertonungen verschiedener Komponisten, verkörpert. Und sie ergänzt: "Ich hätte mir keine besseren Weggefährten als Concerto Köln und Luca Quintavalle wünschen können."

Jeanine de Bique stammt aus Trinidad und Tobago und wurde an der Manhattan School of Music ausgebildet. 2018 wirkte sie in der Produktion von Mozarts "La clemenza di Tito" in der Regie von Peter Sellars bei den Salzburger Festspielen mit - der ersten Produktion dort, bei der drei schwarze Sängerinnen und Sänger mitwirkten. Aufgrund ihrer Hautfarbe hatte es Jeanine de Bique schwerer als viele Kolleginnen im Klassikbetrieb, die die herkömmlichen Rollenklischees vordergründiger bedienen. Vielleicht hat es deshalb auch gedauert, bis Jeanine de Bique mit 40 ihr erstes Soloalbum vorgelegt hat. - Endlich, möchte man sagen!


Warum Klassik - Folge 8: "Artenvielfalt"
Musik ist wie Gemüse: Es gibt zwar festgelegte Sorten, aber sehr oft auch Mischformen und Hybride und immer wieder erstaunliche Überraschungen im Geschmack. Manche Menschen bevorzugen den puren Sound eines Soloinstrumentes, andere lassen sich am liebsten ganze Symphonien auf der Zunge zergehen. Apropos Symphonie: Das Kochrezept dafür schauen wir uns in dieser Folge auch genauer an!
Gestaltung: Leonard Eröd

Service

Aktuelle Aufnahme:
Album "Mirrors"
Jeanine de Bique (Sopran), Concerto Köln, Luca Quintavalle (Leitung)
Label: Berlin Classics

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Georg Friedrich Händel/1685-1759
Titel: Agrippina
* Arie der Agrippina "L'alma mia fra le tempeste"
Album: MIRRORS
Solist/Solistin: Jeanine de Bique/Sopran
Orchester: Concerto Köln
Leitung: Luca Quintavalle
Länge: 02:44 min
Label: Berlin Classics 0302017BC

Komponist/Komponistin: Georg Friedrich Händel/1685-1759
Titel: Rodelinda, Regina de' Longobardi
* Arie der Rodelinda "Ritorna, oh caro e dolce mio tesoro"
Album: MIRRORS
Solist/Solistin: Jeanine de Bique/Sopran
Orchester: Concerto Köln
Leitung: Luca Quintavalle
Länge: 04:59 min
Label: Berlin Classics 0302017BC

Komponist/Komponistin: Carl Heinrich Graun/1704-1759
Titel: Rodelinda, Regina de' Langobardi
* Arie der Rodelinda "L'empio rigor del fato"
Album: MIRRORS
Solist/Solistin: Jeanine de Bique/Sopran
Orchester: Concerto Köln
Leitung: Luca Quintavalle
Länge: 05:48 min
Label: Berlin Classics 0302017BC

Komponist/Komponistin: Georg Friedrich Händel/1685-1759
Titel: L'isola d'Alcina
* Arie der Alcina "Mi restano le lagrime"
Album: MIRRORS
Solist/Solistin: Jeanine de Bique/Sopran
Orchester: Concerto Köln
Leitung: Luca Quintavalle
Länge: 04:14 min
Label: Berlin Classics 0302017BC

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