Covidpatienten in einer Intensivstation in der Ukraine.

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Die Covid-19-Syndemie

Die Covid-19-Syndemie - Wie sozioökonomische Faktoren die Gesundheit prägen. Von Juliane Nagiller

In Großbritannien ist das Risiko für Personen, die sich in prekären Arbeitsverhältnissen befinden, an Covid-19 zu sterben um das doppelte erhöht. In Hamburg sind die Infektionszahlen in sozioökonomisch benachteiligten Stadtvierteln höher als in besser gestellten Vierteln. Und in den USA geht man davon aus, dass rund 30 Prozent der Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 auch auf Übergewicht zurückzuführen sind. Die Befunde sind vielfältig und sie zeigen: Ob man sich mit dem Coronavirus Sars CoV-2 infiziert und ob man an Covid-19 stirbt, wird auch durch sozioökonomische Faktoren bestimmt. Schlechte Arbeitsbedingungen, Ungleichheit oder Luftverschmutzung beeinflussen die gesundheitlichen Auswirkungen des Virus.

Bestehen zwischen verschiedenen Krankheiten und sozialen Situationen Wechselwirkungen spricht man von einer Syndemie. Begreift man die Covid-19-Krise als Syndemie rücken nicht nur die systemischen Ursachen ins Zentrum - Bildung, Beschäftigung, Wohnen, Ernährung und nicht zuletzt Umwelt - auch wird die Reduktion von Ungleichheit zum probaten Mittel im Kampf gegen die Pandemie.

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