Ausstellungssujet, Nazi-Dreck, ausgeleerte Schachtel mit Anstecknadeln

HDGÖ/MARKUS WÖRGÖTTER

Betrifft: Geschichte

Aufbewahrt auf den Dachböden, verkauft auf dem Flohmarkt

Wohin mit den Nazi-Reliquien?
mit: Monika Sommer, Direktorin Haus der Geschichte Österreich
Gestaltung: Rosemarie Burgstaller

"Sobald NS-Relikte auf der Bildfläche auftauchen, macht sich in der Regel Ratlosigkeit breit. Wohin damit? Sie sind unliebsam wie jene NS-Vergangenheit, über die Österreich lange Zeit geschwiegen hat. Die materiellen Überreste dieser toxischen Ideologie wollen heute viele nicht mehr bei sich zu Hause haben." (Monika Sommer) In den meisten Fällen ist es in Österreich verboten, Gegenstände mit NS-Symbolen zu zeigen. In der Öffentlichkeit sind sie daher selten sichtbar. Am ehesten sind sie in Museen zu finden - oder in den Medien. Wer danach sucht, kann aber einen relativ offenen Onlinehandel entdecken.

Auch auf Flohmärkten oder in Antiquariaten bieten HändlerInnen Gegenstände an, meist jedoch verdeckt. Privat besitzen viele Menschen Dinge, die sie zufällig oder aus Interesse übernommen haben - oder die in Bezug zu ihrer Familiengeschichte stehen. Manche Menschen wollen diese Objekte loswerden, andere sammeln sie gezielt. Auch Institutionen oder Unternehmen sind immer wieder mit NS-Gegenständen konfrontiert, die mit ihrer eigenen Geschichte zu tun haben.

Eine neue Ausstellung im Haus der Geschichte Österreich gibt Einblicke in seine wachsende Sammlung und legt offen, anhand welcher Kriterien über mögliche Schenkungen entschieden wird. Andererseits werden Besucher/innen um ihre Meinung gebeten: An "Entscheidungstischen" stimmen sie darüber ab, wie sie selbst mit einem NS-Objekt in ihrem Besitz umgehen würden.

Service

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Die Ausstellung "Hitler entsorgen. Vom Keller ins Museum", kuratiert von Stefan Benedik, Laura Langeder und Monika Sommer - ist bis zum 9. Oktober 2022 im Haus der Geschichte Österreich in Wien zu sehen.

Sendereihe

Gestaltung

  • Rosemarie Burgstaller