Friedrich Schlegel

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Die absolute Freiheit des Dichters

Die absolute Freiheit des Dichters
Zum 250. Geburtstag von Friedrich Schlegel
Von Nikolaus Halmer

Der Schriftsteller, Kulturphilosoph und Literaturkritiker Friedrich Schlegel, geboren 1772 in Hannover, begann seine Laufbahn als ironischer Provokateur, der den zeitgenössischen Literaturkanon grundlegend in Frage stellte. Er lehnte eine von Regeln geleitete Dichtung ab, die sich rational begründen ließen. Schlegel plädierte für eine "universelle Poesie", die sich durch "ein rastloses, unersättliches Streben nach dem Neuen, Piquanten und Frappanten" auszeichnet. Der Dichterfigur gestand er absolute Freiheit in der Gestaltung und Wahl der Themen zu. Diese Freiheit nahm er auch für sich selbst in Anspruch und verfasste Abhandlungen über die Ironie, den Müßiggang und die Unverständlichkeit literarischer Texte. Doch das "permanente Streben nach Neuem" führte zu einer Überforderung des Dichters. Schlegel flüchtete sich in die Glaubensburg der katholischen Religion, wurde Berater des Fürsten Metternich und trat für die Wiederherstellung der mittelalterlichen Ständeordnung ein.

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