
George Enescu - AFP
Das Ö1 Konzert
Zemlinsky, Enescu, Brahms
Mitglieder des WDR Sinfonieorchesters Köln. Alexander Zemlinsky: Streichquintett d-Moll George Enescu: Streichquartett G-Dur op. 22/2 Johannes Brahms: Streichquintett Nr. 2 G-Dur op. 111 (aufgenommen am 26. September 2021 im National Museum of Art of Romania, Bukarest). Präsentation: Peter Kislinger
30. März 2022, 14:05
Enescu und Zeitgenossen
Das 25. Enescu-Festival war im Vorjahr ein Festival der Rekorde. Am - zum ersten Mal - vier Wochen dauernden Festival beteiligten sich 32 Orchester aus 14 Ländern und mehr als 3.500 rumänische sowie ausländische Künstler. Veranstaltungsorte waren Bukarest und zwölf Städte Rumäniens. Noch nie hatten sich so viele Bukarester Musikinstitutionen am Festival im Rahmen der Reihe "Kreatives Bukarest" beteiligt, darunter das George-Enescu-Nationalmuseum, die Bukarester Nationaloper oder das Musiktheater. 37 Werke Enescus wurden im Rahmen des Festivals anlässlich der 140 Wiederkehr des Geburtstages des Komponisten aufgeführt - auch ein Rekord. Zum ersten Mal waren Schlüsselwerke des 20. Jahrhunderts auf rumänischen Bühnen zu erleben: Zemlinskys "Der Zwerg", Erich Wolfgang Korngolds "Die tote Stadt" und Alban Bergs "Lulu". In der Reihe "Musik des 21. Jahrhunderts" wurde eine Rekordzahl von Uraufführungen geboten. Reich vertreten waren "historisch informierte Aufführungen" mit renommierten Ensembles für Alte Musik: L'Arpeggiata, Les Arts Florissants, das Münchener Bach-Orchester oder der Münchener Bach-Chor. Alle Konzerte im Programm des Internationalen George Enescu Festivals wurden kostenlos live gestreamt und blieben 12 Stunden lang online.
Acht Samstags- und Sonntagsmatineen mit Kammermusik gruppierten sich rund um "Enescu und seine Zeitgenossen" Die Musik Enescus sollte "jenseits des nationalistischen Enthusiasmus, der sich in vielen Schriften aus der Zeit des Kommunismus findet, im Kontext französischer, deutscher, österreichischer und rumänischer Einflüsse" gehört werden.
Enescus 2. Streichquartett wurde in seiner sechsten und endgültigen Fassung 1951 in Boston uraufgeführt. Erste Entwürfe waren bereits um 1920 entstanden. Das Quartett wurde von den erhaltenen zwei Quintettsätzen Zemlinskys und dem 2. Streichquintett von Johannes Brahms flankiert. 1888 bis 1894 hatte Enescu ja in Wien unter anderem bei Robert Fuchs und Joseph Hellmesberger junior studiert. Das 2. Brahms-Quintett wurde am 11. November 1891 uraufgeführt und diente Zemlinsky seinem im März 1896 vom erweiterten Hellmesberger-Quartett in Wien uraufgeführten Quintett als Vorbild. Der Finalsatz fand sogar die Anerkennung von Johannes Brahms. Er lud Zemlinsky zu einer Unterrichtsstunde in seine Wohnung in die Karlsgasse ein - es sollte die erste und letzte sein. Brahms legte Zemlinsky Mozarts Streichquintette als unerreichtes Muster der Gattung vor. Der Bewunderung für Brahms tat diese skurrile Lektion keinerlei Abbruch: "Ich kannte die meisten Werke von Brahms gründlich und war wie besessen von dieser Musik", so Zemlinsky Jahre später.
Sendereihe
Gestaltung
Playlist
Komponist/Komponistin: Alexander von Zemlinsky/1871 - 1942
Titel: Zwei Sätze für Streichquintett o.O. (aus dem Streichquintett in d-moll, von dessen ursprgl. 5 Sätzen nur 2 vollständig überliefert sind)
* Allegro - 1.Satz
* Prestissimo (Mit Humor) - 2.Satz
Ausführende: Mitglieder des WDR Sinfonierorchesters Köln
Länge: 18:30 min
Label: EBU
Komponist/Komponistin: George Enescu/1881 - 1955
Titel: Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello in G-Dur op.22 Nr.2
* Molto moderato - 1.Satz
* Andante molto sostenuto ed espressivo - 2.Satz
* Allegretto non troppo mosso - 3.Satz
* Con moto molto moderato, energico - 4.Satz
Streichquartett
Ausführende: Mitglieder des WDR Sinfonierorchesters Köln
Länge: 25:20 min
Label: EBU
Komponist/Komponistin: Johannes Brahms/1833 - 1897
Titel: Streichquintett Nr.2 in G-Dur op.111
* Allegro non troppo, ma con brio - 1.Satz
* Adagio - 2.Satz
* Un poco allegretto - 3.Satz
* Vivace ma non troppo presto - 4.Satz
Ausführende: Mitglieder des WDR Sinfonierorchesters Köln
Länge: 29:10 min
Label: EBU